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Kapitel 61
Kapitel 61
Kapitel 62
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel. [2] Höre, Gott, mein Schreien und merke auf mein Gebet!
2. [3] Hienieden auf Erden rufe ich zu dir, wenn mein Herz in Angst ist, du wollest mich führen auf einen hohen Felsen.
3. [4] Denn du bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor meinen Feinden.
4. [5] Laß mich wohnen in deiner Hütte ewiglich und Zuflucht haben unter deinen Fittichen. (Sela.)
5. [6] Denn du, Gott, hörst mein Gelübde; du belohnst die wohl, die deinen Namen fürchten.
6. [7] Du wollest dem König langes Leben geben, daß seine Jahre währen immer für und für,
7. [8] daß er immer bleibe vor Gott. Erzeige ihm Güte und Treue, die ihn behüten.
8. [9] So will ich deinem Namen lobsingen ewiglich, daß ich meine Gelübde bezahle täglich.
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 62
Kapitel 78
Kapitel 79
1. Ein Psalm Davids für Jeduthun, vorzusingen. [2] Meine Seele sei stille zu Gott, der mir hilft.
2. [3] Denn er ist mein Hort, meine Hilfe, meine Schutz, daß mich kein Fall stürzen wird, wie groß er ist.
3. [4] Wie lange stellt ihr alle einem nach, daß ihr ihn erwürget-als eine hängende Wand und zerrissene Mauer?
4. [5] Sie denken nur, wie sie ihn dämpfen, fleißigen sich der Lüge; geben gute Worte, aber im Herzen fluchen sie. (Sela.)
5. [6] Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung.
6. [7] Er ist mein Hort, meine Hilfe und mein Schutz, daß ich nicht fallen werde.
7. [8] Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre, der Fels meiner Stärke; meine Zuversicht ist auf Gott.
8. [9] Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht. (Sela.)
9. [10] Aber Menschen sind ja nichts, große Leute fehlen auch; sie wiegen weniger denn nichts, so viel ihrer ist.
10. [11] Verlasset euch nicht auf Unrecht und Frevel, haltet euch nicht zu solchem, das eitel ist; fällt euch Reichtum zu, so hänget das Herz nicht daran.
11. [12] Gott hat ein Wort geredet, das habe ich etlichemal gehört: daß Gott allein mächtig ist.
12. [13] Und du, Herr, bist gnädig und bezahlst einem jeglichen, wie er's verdient.
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 1-30
Kapitel 31-60
Kapitel 61-90
Kapitel 91-120
Kapitel 63
Kapitel 121-150
1. Ein Psalm Davids, da er war in der Wüste Juda. [2] Gott, du bist mein Gott; frühe wache ich zu dir. Es dürstet meine Seele nach dir; mein Fleisch verlangt nach dir in einem trockenen und dürren Land, wo kein Wasser ist.
2. [3] Daselbst sehe ich nach dir in deinem Heiligtum, wollte gerne schauen deine Macht und Ehre.
3. [4] Denn deine Güte ist besser denn Leben; meine Lippen preisen dich.
4. [5] Daselbst wollte ich dich gerne loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben.
5. [6] Das wäre meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben sollte.
6. [7] Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich; wenn ich erwache, so rede ich von dir.
7. [8] Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.
8. [9] Meine Seele hanget dir an; deine rechte Hand erhält mich.
9. [10] Sie aber stehen nach meiner Seele, mich zu überfallen; sie werden unter die Erde hinunterfahren.
10. [11] Sie werden ins Schwert fallen und den Füchsen zuteil werden.
11. [12] Aber der König freut sich in Gott. Wer bei ihm schwört, wird gerühmt werden; denn die Lügenmäuler sollen verstopft werden.
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Kapitel 64
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. [2] Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage; behüte mein Leben vor dem grausamen Feinde.
2. [3] Verbirg mich vor der Versammlung der Bösen, vor dem Haufen der Übeltäter,
3. [4] welche ihre Zunge schärfen wie ein Schwert, die mit giftigen Worten zielen wie mit Pfeilen,
4. [5] daß sie heimlich schießen die Frommen; plötzlich schießen sie auf ihn ohne alle Scheu.
5. [6] Sie sind kühn mit ihren bösen Anschlägen und sagen, wie sie Stricke legen wollen, und sprechen: Wer kann sie sehen?
6. [7] Sie erdichten Schalkheit und halten's heimlich, sind verschlagen und haben geschwinde Ränke.
7. [8] Aber Gott wird sie plötzlich schießen, daß es ihnen wehe tun wird.
8. [9] Ihre eigene Zunge wird sie fällen, daß ihrer spotten wird, wer sie sieht.
9. [10] Und alle Menschen werden sich fürchten und sagen: "Das hat Gott getan!" und merken, daß es sein Werk sei.
10. [11] Die Gerechten werden sich des Herrn freuen und auf ihn trauen, und alle frommen Herzen werden sich des rühmen.
Kapitel 65
1. Ein Psalm Davids, ein Lied, vorzusingen. [2] Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion, und dir bezahlt man Gelübde.
2. [3] Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir.
3. [4] Unsre Missetat drückt uns hart; du wollest unsre Sünden vergeben.
4. [5] Wohl dem, den du erwählst und zu dir lässest, daß er wohne in deinen Höfen; der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel.
5. [6] Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil, der du bist Zuversicht aller auf Erden und ferne am Meer;
6. [7] der die Berge fest setzt in seiner Kraft und gerüstet ist mit Macht;
7. [8] der du stillest das Brausen des Meers, das Brausen seiner Wellen und das Toben der Völker,
8. [9] daß sich entsetzen, die an den Enden wohnen, vor deinen Zeichen. Du machst fröhlich, was da webet, gegen Morgen und gegen Abend.
9. [10] Du suchst das Land heim und wässerst es und machst es sehr reich. Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle. Du läßt ihr Getreide wohl geraten; denn also bauest du das Land.
10. [11] Du tränkest seine Furchen und feuchtest sein Gepflügtes; mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs.
11. [12] Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Fußtapfen triefen von Fett.
12. [13] Die Weiden in der Wüste sind auch fett, daß sie triefen, und die Hügel sind umher lustig.
13. [14] Die Anger sind voll Schafe, und die Auen stehen dick mit Korn, daß man jauchzet und singet.
Kapitel 66
1. Ein Psalmlied, vorzusingen. Jauchzet Gott, alle Lande!
2. Lobsinget zu Ehren seinem Namen; rühmet ihn herrlich!
3. Sprechet zu Gott: "Wie wunderbar sind deine Werke! es wird deinen Feinden fehlen vor deiner großen Macht.
4. Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen." (Sela.)
5. Kommet her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun unter den Menschenkindern.
6. Er verwandelt das Meer ins Trockene, daß man zu Fuß über das Wasser ging; dort freuten wir uns sein.
7. Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich; seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen werden sich nicht erhöhen können. (Sela.)
8. Lobet, ihr Völker, unsern Gott; lasset seinen Ruhm weit erschallen,
9. der unsre Seelen im Leben erhält und läßt unsre Füße nicht gleiten.
10. Denn, Gott, du hast uns versucht und geläutert wie das Silber geläutert wird;
11. du hast uns lassen in den Turm werfen; du hast auf unsere Lenden eine Last gelegt;
12. du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren; wir sind in Feuer und Wasser gekommen: aber du hast uns ausgeführt und erquickt.
13. Darum will ich mit Brandopfern gehen in dein Haus und dir meine Gelübde bezahlen,
14. wie ich meine Lippen habe aufgetan und mein Mund geredet hat in meiner Not.
15. Ich will dir Brandopfer bringen von feisten Schafen samt dem Rauch von Widdern; ich will opfern Rinder mit Böcken. (Sela.)
16. Kommet her, höret zu alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat.
17. Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und pries ihn mit meiner Zunge.
18. Wo ich Unrechtes vorhätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören;
19. aber Gott hat mich erhört und gemerkt auf mein Flehen.
20. Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.
Kapitel 67
1. Ein Psalmlied, vorzusingen, auf Saitenspiel. [2] Gott sei uns gnädig und segne uns; er lasse uns sein Antlitz leuchten (Sela),
2. [3] daß man auf Erden erkenne seinen Weg, unter allen Heiden sein Heil.
3. [4] Es danken dir, Gott, die Völker; es danken dir alle Völker.
4. [5] Die Völker freuen sich und jauchzen, daß du die Leute recht richtest und regierest die Leute auf Erden. (Sela.)
5. [6] Es danken dir, Gott, die Völker; es danken dir alle Völker.
6. [7] Das Land gibt sein Gewächs. Es segne uns Gott, unser Gott.
7. [8] Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!
Kapitel 68
1. Ein Psalmlied Davids, vorzusingen. [2] Es stehe Gott auf, daß seine Feinde zerstreut werden, und die ihn hassen, vor ihm fliehen.
2. [3] Vertreibe sie, wie der Rauch vertrieben wird; wie das Wachs zerschmilzt vom Feuer, so müssen umkommen die Gottlosen vor Gott.
3. [4] Die Gerechten aber müssen sich freuen und fröhlich sein vor Gott und von Herzen sich freuen.
4. [5] Singet Gott, lobsinget seinem Namen! Machet Bahn dem, der durch die Wüste herfährt-er heißt Herr -,und freuet euch vor ihm,
5. [6] der ein Vater ist der Waisen und ein Richter der Witwen. Er ist Gott in seiner heiligen Wohnung,
6. [7] ein Gott, der den Einsamen das Haus voll Kinder gibt, der die Gefangenen ausführt zu rechter Zeit und läßt die Abtrünnigen bleiben in der Dürre.
7. [8] Gott, da du vor deinem Volk her zogst, da du einhergingst in der Wüste (Sela),
8. [9] da bebte die Erde, und die Himmel troffen vor Gott, dieser Sinai vor dem Gott, der Israels Gott ist.
9. [10] Du gabst, Gott, einen gnädigen Regen; und dein Erbe, das dürre war, erquicktest du,
10. [11] daß deine Herde darin wohnen könne. Gott, du labtest die Elenden mit deinen Gütern.
11. [12] Der Herr gab das Wort mit großen Scharen Evangelisten:
12. [13] "Die Könige der Heerscharen flohen eilends, und die Hausehre teilte den Raub aus.
13. [14] Wenn ihr zwischen den Hürden laget, so glänzte es wie der Taube Flügel, die wie Silber und Gold schimmern.
14. [15] Als der Allmächtige die Könige im Lande zerstreute, da ward es helle, wo es dunkel war."
15. [16] Ein Gebirge Gottes ist das Gebirge Basans; ein großes Gebirge ist das Gebirge Basans.
16. [17] Was seht ihr scheel, ihr großen Gebirge, auf den Berg, da Gott Lust hat zu wohnen? Und der Herr bleibt auch immer daselbst.
17. [18] Der Wagen Gottes sind vieltausendmal tausend; der Herr ist unter ihnen am heiligen Sinai.
18. [19] Du bist in die Höhe gefahren und hast das Gefängnis gefangen; du hast Gaben empfangen für die Menschen, auch die Abtrünnigen, auf daß Gott der Herr daselbst wohne.
19. [20] Gelobet sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf; aber er hilft uns auch. (Sela.)
20. [21] Wir haben einen Gott, der da hilft, und den Herrn, der vom Tode errettet.
21. [22] Ja, Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmettern, den Haarschädel derer, die da fortfahren in ihrer Sünde.
22. [23] Der Herr hat gesagt: "Aus Basan will ich dich wieder holen, aus der Tiefe des Meeres will ich sie holen,
23. [24] daß dein Fuß in der Feinde Blut gefärbt werde und deine Hunde es lecken."
24. [25] Man sieht, Gott, wie du einherziehst, wie du, mein Gott und König, einherziehst im Heiligtum.
25. [26] Die Sänger gehen vorher, die Spielleute unter den Jungfrauen, die da pauken:
26. [27] "Lobet Gott den Herrn in den Versammlungen, ihr vom Brunnen Israels!"
27. [28] Da herrscht unter ihnen der kleine Benjamin, die Fürsten Juda's mit ihren Haufen, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphthalis.
28. [29] Dein Gott hat dein Reich aufgerichtet; das wollest du, Gott, uns stärken, denn es ist dein Werk.
29. [30] Um deines Tempels willen zu Jerusalem werden dir die Könige Geschenke zuführen.
30. [31] Schilt das Tier im Rohr, die Rotte der Ochsen mit ihren Kälbern, den Völkern, die da zertreten um Geldes willen. Er zerstreut die Völker, die da gerne kriegen.
31. [32] Die Fürsten aus Ägypten werden kommen; Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott.
32. [33] Ihr Königreiche auf Erden, singet Gott, lobsinget dem Herrn (Sela),
33. [34] dem, der da fährt im Himmel allenthalben von Anbeginn! Siehe, er wird seinem Donner Kraft geben.
34. [35] Gebet Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist über Israel, und seine Macht in den Wolken.
35. [36] Gott ist wundersam in seinem Heiligtum. Er ist Gott Israels; er wird dem Volk Macht und Kraft geben. Gelobt sei Gott!
Kapitel 69
1. Ein Psalm Davids, von den Rosen, vorzusingen. [2] Gott, hilf mir; denn das Wasser geht mir bis an die Seele.
2. [3] Ich versinke im tiefen Schlamm, da kein Grund ist; ich bin im tiefen Wasser, und die Flut will mich ersäufen.
3. [4] Ich habe mich müde geschrieen, mein Hals ist heiser; das Gesicht vergeht mir, daß ich so lange muß harren auf meinen Gott.
4. [5] Die mich ohne Ursache hassen, deren ist mehr, denn ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir unbillig feind sind und mich verderben, sind mächtig. Ich muß bezahlen, was ich nicht geraubt habe.
5. [6] Gott, du weißt meine Torheit, und meine Schulden sind nicht verborgen.
6. [7] Laß nicht zu Schanden werden an mir, die dein harren, Herr Zebaoth! Laß nicht schamrot werden an mir, die dich suchen, Gott Israels!
7. [8] Denn um deinetwillen trage ich Schmach; mein Angesicht ist voller Schande.
8. [9] Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt meiner Mutter Kindern.
9. [10] Denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen; und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
10. [11] Und ich weine und faste bitterlich; und man spottet mein dazu.
11. [12] Ich habe einen Sack angezogen; aber sie treiben Gespött mit mir.
12. [13] Die im Tor sitzen, schwatzen von mir, und in den Zechen singt man von mir.
13. [14] Ich aber bete, Herr, zu dir zur angenehmen Zeit; Gott durch deine große Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
14. [15] Errette mich aus dem Kot, daß ich nicht versinke; daß ich errettet werde von meinen Hassern und aus dem tiefen Wasser;
15. [16] daß mich die Wasserflut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge und das Loch der Grube nicht über mich zusammengehe.
16. [17] Erhöre mich, Herr, denn dein Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit
17. [18] und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte, denn mir ist angst; erhöre mich eilend.
18. [19] Mache dich zu meiner Seele und erlöse sie; erlöse mich um meiner Feinde willen.
19. [20] Du weißt meine Schmach, Schande und Scham; meine Widersacher sind alle vor dir.
20. [21] Die Schmach bricht mir mein Herz und kränkt mich. Ich warte, ob es jemand jammere, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine.
21. [22] Und sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken in meinem großen Durst.
22. [23] Ihr Tisch werde vor ihnen zum Strick, zur Vergeltung und zu einer Falle.
23. [24] Ihre Augen müssen finster werden, daß sie nicht sehen, und ihre Lenden laß immer wanken.
24. [25] Gieße deine Ungnade auf sie, und dein grimmiger Zorn ergreife sie.
25. [26] Ihre Wohnung müsse wüst werden, und sei niemand, der in ihren Hütten wohne.
26. [27] Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast, und rühmen, daß du die Deinen übel schlagest.
27. [28] Laß sie in eine Sünde über die andere fallen, daß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit.
28. [29] Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen, daß sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden.
29. [30] Ich aber bin elend, und mir ist wehe. Gott, deine Hilfe schütze mich!
30. [31] Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und will ihn hoch ehren mit Dank.
31. [32] Das wird dem Herrn besser gefallen denn ein Farre, der Hörner und Klauen hat.
32. [33] Die Elenden sehen's und freuen sich; und die Gott suchen, denen wird das Herz leben.
33. [34] Denn der Herr hört die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht.
34. [35] Es lobe ihn Himmel, Erde und Meer und alles, was sich darin regt.
35. [36] Denn Gott wird Zion helfen und die Städte Juda's bauen, daß man daselbst wohne und sie besitze.
36. [37] Und der Same seiner Knechte wird sie ererben, und die seinen Namen lieben, werden darin bleiben.
Kapitel 70
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen, zum Gedächtnis. [2] Eile, Gott, mich zu erretten, Herr, mir zu helfen!
2. [3] Es müssen sich schämen und zu Schanden werden, die nach meiner Seele stehen; sie müssen zurückkehren und gehöhnt werden, die mir Übles wünschen,
3. [4] daß sie müssen wiederum zu Schanden werden, die da über mich schreien: "Da, da!"
4. [5] Sich freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen, und die dein Heil lieben, immer sagen: Hoch gelobt sei Gott!
5. [6] Ich aber bin elend und arm. Gott, eile zu mir, denn du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott verziehe nicht!
Kapitel 71
1. Herr, ich traue auf dich; laß mich nimmermehr zu Schanden werden.
2. Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir aus; neige deine Ohren zu mir und hilf mir!
3. Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zugesagt hast mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.
4. Mein Gott, hilf mir aus der Hand der Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten und Tyrannen.
5. Denn du bist meine Zuversicht, Herr, meine Hoffnung von meiner Jugend an.
6. Auf dich habe ich mich verlassen von Mutterleibe an; du hast mich aus meiner Mutter Leib gezogen. Mein Ruhm ist immer von dir.
7. Ich bin vor vielen wie ein Wunder; aber du bist meine starke Zuversicht.
8. Laß meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich.
9. Verwirf mich nicht in meinem Alter; verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde.
10. Denn meine Feinde reden wider mich, und die auf meine Seele lauern, beraten sich miteinander
11. und sprechen: "Gott hat ihn verlassen; jaget nach und ergreifet ihn, denn da ist kein Erretter."
12. Gott, sei nicht ferne von mir; mein Gott, eile, mir zu helfen!
13. Schämen müssen sich und umkommen, die meiner Seele zuwider sind; mit Schande und Hohn müssen sie überschüttet werden, die mein Unglück suchen.
14. Ich aber will immer harren und will immer deines Ruhmes mehr machen.
15. Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich deine Wohltaten, die ich nicht alle zählen kann.
16. Ich gehe einher in der Kraft des Herrn; ich preise deine Gerechtigkeit allein.
17. Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und bis hierher verkündige ich deine Wunder.
18. Auch verlaß mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deinen Arm verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.
19. Gott, deine Gerechtigkeit ist hoch, der du große Dinge tust. Gott, wer ist dir gleich?
20. Denn du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder aus der Tiefe der Erde herauf.
21. Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder.
22. So danke ich auch dir mit Psalterspiel für deine Treue, mein Gott; ich lobsinge dir auf der Harfe, du Heiliger in Israel.
23. Meine Lippen und meine Seele, die du erlöst hast, sind fröhlich und lobsingen dir.
24. Auch dichtet meine Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit; denn schämen müssen sich und zu Schanden werden, die mein Unglück suchen.
Kapitel 72
1. Des Salomo. Gott, gib dein Gericht dem König und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne,
2. daß er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden rette.
3. Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk und die Hügel die Gerechtigkeit.
4. Er wird das elende Volk bei Recht erhalten und den Armen helfen und die Lästerer zermalmen.
5. Man wird dich fürchten, solange die Sonne und der Mond währt, von Kind zu Kindeskindern.
6. Er wird herabfahren wie der Regen auf die Aue, wie die Tropfen, die das Land feuchten.
7. Zu seinen Zeiten wird erblühen der Gerechte und großer Friede, bis daß der Mond nimmer sei.
8. Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Strom an bis zu der Welt Enden.
9. Vor ihm werden sich neigen die in der Wüste, und seine Feinde werden Staub lecken.
10. Die Könige zu Tharsis und auf den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen.
11. Alle Könige werden ihn anbeten; alle Heiden werden ihm dienen.
12. Denn er wird den Armen erretten, der da schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat.
13. Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Seelen der Armen wird er helfen.
14. Er wird ihre Seele aus dem Trug und Frevel erlösen, und ihr Blut wird teuer geachtet werden vor ihm.
15. Er wird leben, und man wird ihm von Gold aus Reicharabien geben. Und man wird immerdar für ihn beten; täglich wird man ihn segnen.
16. Auf Erden, oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen; seine Frucht wird rauschen wie der Libanon, und sie werden grünen wie das Gras auf Erden.
17. Sein Name wird ewiglich bleiben; solange die Sonne währt, wird sein Name auf die Nachkommen reichen, und sie werden durch denselben gesegnet sein; alle Heiden werden ihn preisen.
18. Gelobet sei Gott der Herr, der Gott Israels, der allein Wunder tut;
19. und gelobet sei sein herrlicher Name ewiglich; und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden! Amen, amen.
20. Ein Ende haben die Gebete Davids, des Sohnes Isais.
Kapitel 73
1. Ein Psalm Asaphs. Israel hat dennoch Gott zum Trost, wer nur reines Herzens ist.
2. Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten.
3. Denn es verdroß mich der Ruhmredigen, da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging.
4. Denn sie sind in keiner Gefahr des Todes, sondern stehen fest wie ein Palast.
5. Sie sind nicht in Unglück wie andere Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt.
6. Darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein, und ihr Frevel muß wohl getan heißen.
7. Ihre Person brüstet sich wie ein fetter Wanst; sie tun, was sie nur gedenken.
8. Sie achten alles für nichts und reden übel davon und reden und lästern hoch her.
9. Was sie reden, daß muß vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das muß gelten auf Erden.
10. Darum fällt ihnen ihr Pöbel zu und laufen ihnen zu mit Haufen wie Wasser
11. und sprechen: "Was sollte Gott nach jenen fragen? Was sollte der Höchste ihrer achten?"
12. Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich.
13. Soll es denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebt und ich meine Hände in Unschuld wasche,
14. ich bin geplagt täglich, und meine Strafe ist alle Morgen da?
15. Ich hätte auch schier so gesagt wie sie; aber siehe, damit hätte ich verdammt alle meine Kinder, die je gewesen sind.
16. Ich dachte ihm nach, daß ich's begreifen möchte; aber es war mir zu schwer,
17. bis daß ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende.
18. Ja, du setzest sie aufs Schlüpfrige und stürzest sie zu Boden.
19. Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.
20. Wie ein Traum, wenn einer erwacht, so machst du, Herr, ihr Bild in der Stadt verschmäht.
21. Da es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meine Nieren,
22. da war ich ein Narr und wußte nichts; ich war wie ein Tier vor dir.
23. Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
24. du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich in Ehren an.
25. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
26. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
27. Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringest um, alle die von dir abfallen.
28. Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setzte auf den Herrn, daß ich verkündige all dein Tun.
Kapitel 74
1. Eine Unterweisung Asaphs. Gott, warum verstößest du uns so gar und bist so grimmig zornig über die Schafe deiner Weide?
2. Gedenke an deine Gemeinde, die du vor alters erworben und dir zum Erbteil erlöst hast, an den Berg Zion, darauf du wohnest.
3. Hebe deine Schritte zum dem, was so lange wüst liegt. Der Feind hat alles verderbt im Heiligtum.
4. Deine Widersacher brüllen in deinen Häusern und setzen ihre Götzen darein.
5. Man sieht die Äxte obenher blinken, wie man in einen Wald haut;
6. sie zerhauen alle seine Tafelwerke mit Beil und Barte.
7. Sie verbrennen dein Heiligtum; sie entweihen und werfen zu Boden die Wohnung deines Namens.
8. Sie sprechen in ihrem Herzen; "Laßt uns sie plündern!" Sie verbrennen alle Häuser Gottes im Lande.
9. Unsere Zeichen sehen wir nicht, und kein Prophet predigt mehr, und keiner ist bei uns, der weiß, wie lange.
10. Ach Gott, wie lange soll der Widersacher schmähen und der Feind deinen Namen so gar verlästern?
11. Warum wendest du deine Hand ab? Ziehe von deinem Schoß dein Rechte und mache ein Ende.
12. Gott ist ja mein König von alters her, der alle Hilfe tut, die auf Erden geschieht.
13. Du zertrennst das Meer durch dein Kraft und zerbrichst die Köpfe der Drachen im Wasser.
14. Du zerschlägst die Köpfe der Walfische und gibst sie zur Speise dem Volk in der Einöde.
15. Du lässest quellen Brunnen und Bäche; du läßt versiegen starke Ströme.
16. Tag und Nacht ist dein; du machst, daß Sonne und Gestirn ihren gewissen Lauf haben.
17. Du setzest einem jeglichen Lande seine Grenze; Sommer und Winter machst du.
18. So gedenke doch des, daß der Feind den Herrn schmäht und ein töricht Volk lästert deinen Namen.
19. Du wollest nicht dem Tier geben die Seele deiner Turteltaube, und der Herde deiner Elenden nicht so gar vergessen.
20. Gedenke an den Bund; denn das Land ist allenthalben jämmerlich verheert, und die Häuser sind zerrissen.
21. Laß den Geringen nicht in Schanden davongehen; laß die Armen und Elenden rühmen deinen Namen.
22. Mache dich auf, Gott, und führe aus deine Sache; gedenke an die Schmach, die dir täglich von den Toren widerfährt.
23. Vergiß nicht des Geschreis deiner Feinde; das Toben deiner Widersacher wird je länger, je größer.
Kapitel 75
1. Ein Psalm und Lied Asaphs, daß er nicht umkäme, vorzusingen. [2] Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, daß dein Name so nahe ist.
2. [3] "Denn zu seiner Zeit, so werde ich recht richten.
3. [4] Das Land zittert und alle, die darin wohnen; aber ich halte seine Säulen fest." (Sela.)
4. [5] Ich sprach zu den Ruhmredigen: Rühmet nicht so! und zu den Gottlosen: Pochet nicht auf Gewalt!
5. [6] pochet nicht so hoch auf eure Gewalt, redet nicht halsstarrig,
6. [7] es habe keine Not, weder vom Anfang noch vom Niedergang noch von dem Gebirge in der Wüste.
7. [8] Denn Gott ist Richter, der diesen erniedrigt und jenen erhöht.
8. [9] Denn der Herr hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt aus demselben; aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen.
9. [10] Ich aber will verkündigen ewiglich und lobsingen dem Gott Jakobs.
10. [11] "Und will alle Gewalt der Gottlosen zerbrechen, daß die Gewalt des Gerechten erhöht werde."
Kapitel 76
1. Ein Psalmlied Asaphs, auf Saitenspiel, vorzusingen. [2] Gott ist in Juda bekannt; in Israel ist sein Name herrlich.
2. [3] Zu Salem ist sein Gezelt, und seine Wohnung zu Zion.
3. [4] Daselbst zerbricht er die Pfeile des Bogens, Schild, Schwert und Streit. (Sela.)
4. [5] Du bist herrlicher und mächtiger denn die Raubeberge.
5. [6] Die Stolzen müssen beraubt werden und entschlafen, und alle Krieger müssen die Hand lassen sinken.
6. [7] Von deinem Schelten, Gott Jakobs, sinkt in Schlaf Roß und Wagen.
7. [8] Du bist erschrecklich. Wer kann vor dir stehen, wenn du zürnest?
8. [9] Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel, so erschrickt das Erdreich und wird still,
9. [10] wenn Gott sich aufmacht zu richten, daß er helfe allen Elenden auf Erden. (Sela.)
10. [11] Wenn Menschen wider dich wüten, bist du auch noch gerüstet.
11. [12] Gelobet und haltet dem Herrn, eurem Gott; alle, die ihr um ihn her seid, bringet Geschenke dem Schrecklichen,
12. [13] der den Fürsten den Mut nimmt und schrecklich ist unter den Königen auf Erden.
Kapitel 77
1. Ein Psalm Asaphs für Jeduthun, vorzusingen. [2] Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott; zu Gott schreie ich, und er erhört mich.
2. [3] In der Zeit der Not suche ich den Herrn; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und läßt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen.
3. [4] Wenn ich betrübt bin, so denke ich an Gott; wenn mein Herz in ängsten ist, so rede ich. (Sela.)
4. [5] Meine Augen hältst du, daß sie wachen; ich bin so ohnmächtig, daß ich nicht reden kann.
5. [6] Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre.
6. [7] Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel und rede mit meinem Herzen; mein Geist muß forschen.
7. [8] Wird denn der Herr ewiglich verstoßen und keine Gnade mehr erzeigen?
8. [9] Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Güte, und hat die Verheißung ein Ende?
9. [10] Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, und seine Barmherzigkeit vor Zorn verschlossen? (Sela.)
10. [11] Aber doch sprach ich: Ich muß das leiden; die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern.
11. [12] Darum gedenke ich an die Taten des Herrn; ja, ich gedenke an deine vorigen Wunder
12. [13] und rede von allen deinen Werken und sage von deinem Tun.
13. [14] Gott, dein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist?
14. [15] Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern.
15. [16] Du hast dein Volk erlöst mit Macht, die Kinder Jakobs und Josephs. (Sela.)
16. [17] Die Wasser sahen dich, Gott, die Wasser sahen dich und ängsteten sich, und die Tiefen tobten.
17. [18] Die dicken Wolken gossen Wasser, die Wolken donnerten, und die Strahlen fuhren daher.
18. [19] Es donnerte im Himmel, deine Blitze leuchteten auf dem Erdboden; das Erdreich regte sich und bebte davon.
19. [20] Dein Weg war im Meer und dein Pfad in großen Wassern, und man spürte doch deinen Fuß nicht.
20. [21] Du führtest dein Volk wie eine Herde Schafe durch Mose und Aaron.
Kapitel 78
1. Eine Unterweisung Asaphs. Höre, mein Volk, mein Gesetz; neigt eure Ohren zu der Rede meines Mundes!
2. Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichten aussprechen,
3. die wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben,
4. daß wir's nicht verhalten sollten ihren Kindern, die hernach kommen, und verkündigten den Ruhm des Herrn und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.
5. Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel, das er unsern Vätern gebot zu lehren ihre Kinder,
6. auf daß es die Nachkommen lernten und die Kinder, die noch sollten geboren werden; wenn sie aufkämen, daß sie es auch ihren Kinder verkündigten,
7. daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen der Taten Gottes und seine Gebote hielten
8. und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott,
9. wie die Kinder Ephraim, die geharnischt den Bogen führten, abfielen zur Zeit des Streits.
10. Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln
11. und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeigt hatte.
12. Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan.
13. Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchgehen und stellte das Wasser wie eine Mauer.
14. Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer.
15. Er riß die Felsen in der Wüste und tränkte sie mit Wasser die Fülle
16. und ließ Bäche aus den Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme.
17. Dennoch sündigten sie weiter gegen ihn und erzürnten den Höchsten in der Wüste
18. und versuchten Gott in ihrem Herzen, daß sie Speise forderten für ihre Seelen,
19. und redeten gegen Gott und sprachen: "Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste?
20. Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volke Fleisch verschaffen?"
21. Da nun das der Herr hörte, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob, und Zorn kam über Israel,
22. daß sie nicht glaubten an Gott und hofften nicht auf seine Hilfe.
23. Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels
24. und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelsbrot.
25. Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle.
26. Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind
27. und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer
28. und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohnten.
29. Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen.
30. Da sie nun ihre Lust gebüßt hatten und noch davon aßen,
31. da kam der Zorn Gottes über sie und erwürgte die Vornehmsten unter ihnen und schlug darnieder die Besten in Israel.
32. Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder.
33. Darum ließ er sie dahinsterben, daß sie nichts erlangten und mußten ihr Leben lang geplagt sein.
34. Wenn er sie erwürgte, suchten sie ihn und kehrten sich zu Gott
35. und gedachten, daß Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist,
36. und heuchelten mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge;
37. aber ihr Herz war nicht fest an ihm, und hielten nicht treulich an seinem Bund.
38. Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen.
39. Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfährt und nicht wiederkommt.
40. Wie oft erzürnten sie ihn in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde!
41. Sie versuchten Gott immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel.
42. Sie gedachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlöste von den Feinden;
43. wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan;
44. da er ihr Wasser in Blut wandelte, daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten;
45. da er Ungeziefer unter sie schickte, daß sie fraß, und Frösche, die sie verderbten,
46. und gab ihre Gewächse den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken;
47. da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen;
48. da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Wetterstrahlen;
49. da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun;
50. da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seele vor dem Tode nicht verschonte und übergab ihr Leben der Pestilenz;
51. da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams,
52. und ließ sein Volk ausziehen wie die Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste.
53. Und leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer.
54. Und er brachte sie zu seiner heiligen Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat,
55. und vertrieb vor ihnen her die Völker und ließ ihnen das Erbe austeilen und ließ in jener Hütten die Stämme Israels wohnen.
56. Aber sie versuchten und erzürnten Gott den Höchsten und hielten ihre Zeugnisse nicht
57. und fielen zurück und verachteten alles wie ihre Väter und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen,
58. und erzürnten ihn mit ihren Höhen und reizten ihn mit ihren Götzen.
59. Und da das Gott hörte, entbrannte er und verwarf Israel ganz,
60. daß er seine Wohnung zu Silo ließ fahren, die Hütte, da er unter Menschen wohnte,
61. und gab seine Macht ins Gefängnis und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes
62. und übergab sein Volk ins Schwert und entbrannte über sein Erbe.
63. Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mußten ungefreit bleiben.
64. Ihre Priester fielen durchs Schwert, und waren keine Witwen, die da weinen sollten.
65. Und der Herr erwachte wie ein Schlafender, wie ein Starker jauchzt, der vom Wein kommt,
66. und schlug seine Feinde zurück und hängte ihnen ewige Schande an.
67. Und er verwarf die Hütte Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,
68. sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte.
69. Und baute sein Heiligtum hoch, wie die Erde, die ewiglich fest stehen soll.
70. Und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafställen;
71. von den säugenden Schafen holte er ihn, daß er sein Volk Jakob weiden sollte und sein Erbe Israel.
72. Und er weidete sie auch mit aller Treue und regierte mit allem Fleiß.
Kapitel 79
1. Ein Psalm Asaphs. Gott, es sind Heiden in dein Erbe gefallen; die haben deinen heiligen Tempel verunreinigt und aus Jerusalem Steinhaufen gemacht.
2. Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln zu fressen gegeben und das Fleisch deiner Heiligen den Tieren im Lande.
3. Sie haben Blut vergossen um Jerusalem her wie Wasser; und war niemand, der begrub.
4. Wir sind unsern Nachbarn eine Schmach geworden, ein Spott und Hohn denen, die um uns sind.
5. Herr, wie lange willst du so gar zürnen und deinen Eifer wie Feuer brennen lassen?
6. Schütte deinen Grimm auf die Heiden, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen.
7. Denn sie haben Jakob aufgefressen und seine Häuser verwüstet.
8. Gedenke nicht unsrer vorigen Missetaten; erbarme dich unser bald, denn wir sind sehr dünn geworden.
9. Hilf du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen; errette uns und vergib uns unsre Sünden um deines Namens willen!
10. Warum lässest du die Heiden sagen: "Wo ist nun ihr Gott?" Laß unter den Heiden vor unsern Augen kund werden die Rache des Blutes deiner Knechte, das vergossen ist.
11. Laß vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen; nach deinem großen Arm erhalte die Kinder des Todes
12. und vergilt unsern Nachbarn siebenfältig in ihren Busen ihr Schmähen, damit sie dich, Herr, geschmäht haben.
13. Wir aber, dein Volk und Schafe deiner Weide, werden dir danken ewiglich und verkündigen deinen Ruhm für und für.
Kapitel 80
1. Ein Psalm und Zeugnis Asaphs, von den Rosen, vorzusingen. [2] Du Hirte Israels, höre, der du Joseph hütest wie Schafe; erscheine, der du sitzest über dem Cherubim!
2. [3] Erwecke deine Gewalt, der du vor Ephraim, Benjamin und Manasse bist, und komm uns zu Hilfe!
3. [4] Gott, tröste uns und laß leuchten dein Antlitz; so genesen wir.
4. [5] Herr, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen bei dem Gebet deines Volkes?
5. [6] Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit großem Maß voll Tränen.
6. [7] Du setzest uns unsre Nachbarn zum Zank, und unsre Feinde spotten unser.
7. [8] Gott Zebaoth, tröste uns, laß leuchten dein Antlitz; so genesen wir.
8. [9] Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholt und hast vertrieben die Heiden und denselben gepflanzt.
9. [10] Du hast vor ihm die Bahn gemacht und hast ihn lassen einwurzeln, daß er das Land erfüllt hat.
10. [11] Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern Gottes.
11. [12] Du hast sein Gewächs ausgebreitet bis an das Meer und seine Zweige bis an den Strom.
12. [13] Warum hast du denn seinen Zaun zerbrochen, daß ihn zerreißt, alles, was vorübergeht?
13. [14] Es haben ihn zerwühlt die wilden Säue, und die wilden Tiere haben ihn verderbt.
14. [15] Gott Zebaoth, wende dich doch, schaue vom Himmel und sieh an und suche heim diesen Weinstock
15. [16] und halt ihn im Bau, den deine Rechte gepflanzt hat und den du dir fest erwählt hast.
16. [17] Siehe drein und schilt, daß des Brennens und Reißens ein Ende werde.
17. [18] Deine Hand schütze das Volk deiner Rechten und die Leute, die du dir fest erwählt hast;
18. [19] so wollen wir nicht von dir weichen. Laß uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen.
19. [20] Herr, Gott Zebaoth, tröste uns, laß dein Antlitz leuchten; so genesen wir.
Kapitel 81
1. Auf der Gittith, vorzusingen, Asaphs. [2] Singet fröhlich Gott, der unsre Stärke ist; jauchzt dem Gott Jakobs!
2. [3] Hebet an mit Psalmen und gebet her die Pauken, liebliche Harfen mit Psalter!
3. [4] Blaset im Neumond die Posaune, in unserm Fest der Laubhütten!
4. [5] Denn solches ist die Weise in Israel und ein Recht des Gottes Jakobs.
5. [6] Solche hat er zum Zeugnis gesetzt unter Joseph, da sie aus Ägyptenland zogen und fremde Sprache gehört hatten,
6. [7] da ich ihre Schulter von der Last entledigt hatte und ihre Hände der Körbe los wurden.
7. [8] Da du mich in der Not anriefst, half ich dir aus; ich erhörte dich, da dich das Wetter überfiel, und versuchte dich am Haderwasser. (Sela.)
8. [9] Höre, mein Volk, ich will unter dir zeugen; Israel, du sollst mich hören,
9. [10] daß unter dir kein anderer Gott sei und du keinen fremden Gott anbetest.
10. [11] Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat: Tue deinen Mund weit auf, laß mich ihn füllen!
11. [12] Aber mein Volk gehorcht nicht meiner Stimme, und Israel will mich nicht.
12. [13] So habe ich sie gelassen in ihres Herzens Dünkel, daß sie wandeln nach ihrem Rat.
13. [14] Wollte mein Volk mir gehorsam sein und Israel auf meinem Wege gehen,
14. [15] so wollte ich ihre Feinde bald dämpfen und meine Hand über ihre Widersacher wenden,
15. [16] und denen, die den Herrn hassen, müßte es wider sie fehlen; ihre Zeit aber würde ewiglich währen,
16. [17] und ich würde sie mit dem besten Weizen speisen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.
Kapitel 82
1. Ein Psalm Asaphs. Gott steht in der Gemeinde Gottes und ist Richter unter den Göttern.
2. Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Person der Gottlosen vorziehen? (Sela.)
3. Schaffet Recht dem Armen und dem Waisen und helfet dem Elenden und Dürftigen zum Recht.
4. Errettet den Geringen und Armen und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt.
5. Aber sie lassen sich nicht sagen und achten's nicht; sie gehen immer hin im Finstern; darum müssen alle Grundfesten des Landes wanken.
6. Ich habe wohl gesagt: "Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten";
7. aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.
8. Gott, mache dich auf und richte den Erdboden; denn du bist Erbherr über alle Heiden!
Kapitel 83
1. Ein Psalmlied Asaphs. [2] Gott, schweige doch nicht also und sei doch nicht so still; Gott, halt doch nicht so inne!
2. [3] Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, richten den Kopf auf.
3. [4] Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk und ratschlagen wider deine Verborgenen.
4. [5] "Wohl her!" sprechen sie; "laßt uns sie ausrotten, daß sie kein Volk seien, daß des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!"
5. [6] Denn sie haben sich miteinander vereinigt und einen Bund wider dich gemacht,
6. [7] die Hütten der Edomiter und Ismaeliter, der Moabiter und Hagariter,
7. [8] der Gebaliter, Ammoniter und Amalekiter, die Philister samt denen zu Tyrus;
8. [9] Assur hat sich auch zu ihnen geschlagen; sie helfen den Kindern Lot. (Sela.)
9. [10] Tue ihnen, wie den Midianitern, wie Sisera, wie Jabin am Bach Kison,
10. [11] die vertilgt wurden bei Endor und wurden zu Kot auf der Erde.
11. [12] Mache ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, alle ihre Obersten wie Sebah und Zalmuna,
12. [13] die da sagen: Wir wollen Häuser Gottes einnehmen.
13. [14] Gott, mache sie wie einen Wirbel, wie Stoppeln vor dem Winde.
14. [15] Wie ein Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge anzündet:
15. [16] also verfolge sie mit deinem Wetter und erschrecke sie mit deinem Ungewitter.
16. [17] Mache ihr Angesicht voll Schande, daß sie nach deinem Namen fragen müssen, o Herr.
17. [18] Schämen müssen sie sich und erschrecken auf immer und zu Schanden werden und umkommen;
18. [19] so werden sie erkennen, daß du mit deinem Namen heißest Herr allein und der Höchste in aller Welt.
Kapitel 84
1. Ein Psalm der Kinder Korah, auf der Gittith, vorzusingen. [2] Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!
2. [3] Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
3. [4] Denn der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge hecken: deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und Gott.
4. [5] Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. (Sela.)
5. [6] Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln,
6. [7] die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen; und die Lehrer werden mit viel Segen geschmückt.
7. [8] Sie erhalten einen Sieg nach dem andern, daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion.
8. [9] Herr, Gott Zebaoth, erhöre mein Gebet; vernimm's, Gott Jakobs! (Sela.)
9. [10] Gott, unser Schild, schaue doch; siehe an das Antlitz deines Gesalbten!
10. [11] Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausend; ich will lieber der Tür hüten in meines Gottes Hause denn wohnen in der Gottlosen Hütten.
11. [12] Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild; der Herr gibt Gnade und Ehre: er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.
12. [13] Herr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt!
Kapitel 85
1. Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen. [2] Herr, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande und hast die Gefangenen Jakobs erlöst;
2. [3] der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk und alle ihre Sünde bedeckt (sela);
3. [4] der du vormals hast allen deinen Zorn aufgehoben und dich gewendet von dem Grimm deines Zorns:
4. [5] tröste uns, Gott, unser Heiland, und laß ab von deiner Ungnade über uns!
5. [6] Willst du denn ewiglich über uns zürnen und deinen Zorn gehen lassen für und für?
6. [7] Willst du uns denn nicht wieder erquicken, daß sich dein Volk über dich freuen möge?
7. [8] Herr, erzeige uns deine Gnade und hilf uns!
8. [9] Ach, daß ich hören sollte, was Gott der Herr redet; daß er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, auf daß sie nicht auf eine Torheit geraten!
9. [10] Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, daß in unserm Lande Ehre wohne;
10. [11] daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
11. [12] daß Treue auf der Erde wachse und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
12. [13] daß uns auch der Herr Gutes tue und unser Land sein Gewächs gebe;
13. [14] daß Gerechtigkeit weiter vor ihm bleibe und im Schwange gehe.
Kapitel 86
1. Ein Gebet Davids. Herr, neige deine Ohren und erhöre mich; denn ich bin elend und arm.
2. Bewahre meine Seele; denn ich bin heilig. Hilf du, mein Gott, deinem Knechte, der sich verläßt auf dich.
3. Herr, sei mir gnädig; denn ich rufe täglich zu dir!
4. Erfreue die Seele deines Knechtes; denn nach dir, Herr, verlangt mich.
5. Denn du, Herr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen.
6. Vernimm, Herr, mein Gebet und merke auf die Stimme meines Flehens.
7. In der Not rufe ich dich an; du wollest mich erhören.
8. Herr, dir ist keiner gleich unter den Göttern, und ist niemand, der tun kann wie du.
9. Alle Heiden die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren,
10. daß du so groß bist und Wunder tust und allein Gott bist.
11. Weise mir, Herr, deinen Weg, daß ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, daß ich deinen Namen fürchte.
12. Ich danke dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen und ehre deinen Namen ewiglich.
13. Denn deine Güte ist groß über mich; du hast meine Seele errettet aus der tiefen Hölle.
14. Gott, es setzen sich die Stolzen wider mich, und der Haufe der Gewalttätigen steht mir nach meiner Seele, und haben dich nicht vor Augen.
15. Du aber, Herr, Gott, bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue.
16. Wende dich zu mir, sei mir gnädig; stärke deinen Knecht mit deiner Kraft und hilf dem Sohn deiner Magd!
17. Tu ein Zeichen an mir, daß mir's wohl gehe, daß es sehen, die mich hassen, und sich schämen müssen, daß du mir beistehst, Herr, und tröstest mich.
Kapitel 87
1. Ein Psalmlied der Kinder Korah. Sie ist fest gegründet auf den heiligen Bergen.
2. Der Herr liebt die Tore Zions über alle Wohnungen Jakobs.
3. Herrliche Dinge werden in dir gepredigt, du Stadt Gottes. (Sela.)
4. Ich will predigen lassen Rahab und Babel, daß sie mich kennen sollen. Siehe, die Philister und Tyrer samt den Mohren werden daselbst geboren.
5. Man wird zu Zion sagen, daß allerlei Leute darin geboren werden und daß er, der Höchste, sie baue.
6. Der Herr wird zählen, wenn er aufschreibt die Völker: "Diese sind daselbst geboren." (Sela.)
7. Und die Sänger wie die im Reigen werden alle in dir singen, eins ums andere.
Kapitel 88
1. Ein Psalmlied der Kinder Korah, vorzusingen, von der Schwachheit der Elenden. Eine Unterweisung Hemans, des Esrahiten. [2] Herr, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir.
2. [3] Laß mein Gebet vor dich kommen; neige deine Ohren zu meinem Geschrei.
3. [4] Denn meine Seele ist voll Jammers, und mein Leben ist nahe dem Tode.
4. [5] Ich bin geachtet gleich denen, die in die Grube fahren; ich bin ein Mann, der keine Hilfe hat.
5. [6] Ich liege unter den Toten verlassen wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand abgesondert sind.
6. [7] Du hast mich in die Grube hinuntergelegt, in die Finsternis und in die Tiefe.
7. [8] Dein Grimm drückt mich; du drängst mich mit allen deinen Fluten. (Sela.)
8. [9] Meine Freunde hast du ferne von mir getan; du hast mich ihnen zum Greuel gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht herauskommen.
9. [10] Meine Gestalt ist jämmerlich vor Elend. Herr, ich rufe dich an täglich; ich breite meine Hände aus zu dir.
10. [11] Wirst du denn unter den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? (Sela.)
11. [12] Wird man in Gräbern erzählen deine Güte, und deine Treue im Verderben?
12. [13] Mögen denn deine Wunder in der Finsternis erkannt werden oder deine Gerechtigkeit in dem Lande, da man nichts gedenkt?
13. [14] Aber ich schreie zu dir, Herr, und mein Gebet kommt frühe vor dich.
14. [15] Warum verstößest du, Herr, meine Seele und verbirgst dein Antlitz vor mir?
15. [16] Ich bin elend und ohnmächtig, daß ich so verstoßen bin; ich leide deine Schrecken, daß ich fast verzage.
16. [17] Dein Grimm geht über mich; dein Schrecken drückt mich.
17. [18] Sie umgeben mich täglich wie Wasser und umringen mich miteinander.
18. [19] Du machst, daß meine Freunde und Nächsten und meine Verwandten sich ferne von mir halten um solches Elends willen.
Kapitel 89
1. Eine Unterweisung Ethans, des Esrahiten. [2] Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für
2. [3] und sage also: Daß eine ewige Gnade wird aufgehen, und du wirst deine Wahrheit treulich halten im Himmel.
3. [4] "Ich habe einen Bund gemacht mit meinem Auserwählten; ich habe David, meinem Knechte, geschworen:
4. [5] Ich will deinen Samen bestätigen ewiglich und deinen Stuhl bauen für und für." (Sela.)
5. [6] Und die Himmel werden, Herr, deine Wunder preisen und deine Wahrheit in der Gemeinde der Heiligen.
6. [7] Denn wer mag in den Wolken dem Herrn gleich gelten, und gleich sein unter den Kindern Gottes dem Herrn?
7. [8] Gott ist sehr mächtig in der Versammlung der Heiligen und wunderbar über alle, die um ihn sind.
8. [9] Herr, Gott Zebaoth, wer ist wie du ein mächtiger Gott? Und deine Wahrheit ist um dich her.
9. [10] Du herrschest über das ungestüme Meer; du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben.
10. [11] Du schlägst Rahab zu Tod; du zerstreust deine Feinde mit deinem starken Arm.
11. [12] Himmel und Erde ist dein; du hast gegründet den Erdboden und was darinnen ist.
12. [13] Mitternacht und Mittag hast du geschaffen; Thabor und Hermon jauchzen in deinem Namen.
13. [14] Du hast einen gewaltigen Arm; stark ist deine Hand, und hoch ist deine Rechte.
14. [15] Gerechtigkeit und Gericht ist deines Stuhles Festung; Gnade und Wahrheit sind vor deinem Angesicht.
15. [16] Wohl dem Volk, das jauchzen kann! Herr, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln;
16. [17] sie werden über deinen Namen täglich fröhlich sein und in deiner Gerechtigkeit herrlich sein.
17. [18] Denn du bist der Ruhm ihrer Stärke, und durch dein Gnade wirst du unser Horn erhöhen.
18. [19] Denn des Herrn ist unser Schild, und des Heiligen in Israel ist unser König.
19. [20] Dazumal redetest du im Gesicht zu deinem Heiligen und sprachst: "Ich habe einen Helden erweckt, der helfen soll; ich habe erhöht einen Auserwählten aus dem Volk.
20. [21] Ich habe gefunden meinen Knecht David; ich habe ihn gesalbt mit meinem heiligen Öl.
21. [22] Meine Hand soll ihn erhalten und mein Arm soll ihn stärken.
22. [23] Die Feinde sollen ihn nicht überwältigen, und die Ungerechten sollen ihn nicht dämpfen;
23. [24] sondern ich will seine Widersacher schlagen vor ihm her, und die ihn hassen, will ich plagen;
24. [25] aber meine Wahrheit und Gnade soll bei ihm sein, und sein Horn soll in meinem Namen erhoben werden.
25. [26] Ich will seine Hand über das Meer stellen und seine Rechte über die Wasser.
26. [27] Er wird mich nennen also: Du bist mein Vater, mein Gott und Hort, der mir hilft.
27. [28] Und ich will ihn zum ersten Sohn machen, allerhöchst unter den Königen auf Erden.
28. [29] Ich will ihm ewiglich bewahren meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben.
29. [30] Ich will ihm ewiglich Samen geben und seinen Stuhl, solange der Himmel währt, erhalten.
30. [31] Wo aber seine Kinder mein Gesetz verlassen und in meinen Rechten nicht wandeln,
31. [32] so sie meine Ordnungen entheiligen und meine Gebote nicht halten,
32. [33] so will ich ihre Sünde mit der Rute heimsuchen und ihre Missetat mit Plagen;
33. [34] aber meine Gnade will ich nicht von ihm wenden und meine Wahrheit nicht lassen trügen.
34. [35] Ich will meinen Bund nicht entheiligen, und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist.
35. [36] Ich habe einmal geschworen bei meiner Heiligkeit, ich will David nicht lügen:
36. [37] Sein Same soll ewig sein und sein Stuhl vor mir wie die Sonne;
37. [38] wie der Mond soll er ewiglich erhalten sein, und gleich wie der Zeuge in den Wolken gewiß sein." (Sela.)
38. [39] Aber nun verstößest du und verwirfst und zürnest mit deinem Gesalbten.
39. [40] Du zerstörst den Bund deines Knechtes und trittst sein Krone zu Boden.
40. [41] Du zerreißest alle seine Mauern und lässest seine Festen zerbrechen.
41. [42] Es berauben ihn alle, die vorübergehen; er ist seinen Nachbarn ein Spott geworden.
42. [43] Du erhöhest die Rechte seiner Widersacher und erfreuest alle seine Feinde.
43. [44] Auch hast du die Kraft seines Schwertes weggenommen und lässest ihn nicht siegen im Streit.
44. [45] Du zerstörst seine Reinigkeit und wirfst seinen Stuhl zu Boden.
45. [46] Du verkürzest die Zeit seiner Jugend und bedeckest ihn mit Hohn. (Sela.)
46. [47] Herr, wie lange willst du dich so gar verbergen und deinen Grimm wie Feuer brennen lassen?
47. [48] Gedenke, wie kurz mein Leben ist. Warum willst du alle Menschen umsonst geschaffen haben?
48. [49] Wo ist jemand, der da lebt und den Tod nicht sähe? der seine Seele errette aus des Todes Hand? (Sela.)
49. [50] Herr, wo ist deine vorige Gnade, die du David geschworen hast in deiner Wahrheit?
50. [51] Gedenke, Herr, an die Schmach deiner Knechte, die ich trage in meinem Schoß von so vielen Völkern allen,
51. [52] mit der, Herr, deine Feinde schmähen, mit der sie schmähen die Fußtapfen deines Gesalbten.
52. [53] Gelobt sei der Herr ewiglich! Amen, amen.
Kapitel 90
1. Ein Gebet Mose's, des Mannes Gottes. Herr, Gott, du bist unsre Zuflucht für und für.
2. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit,
3. der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
4. Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
5. Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom; sie sind wie ein Schlaf, gleichwie ein Gras, das doch bald welk wird,
6. das da frühe blüht und bald welk wird und des Abends abgehauen wird und verdorrt.
7. Das macht dein Zorn, daß wir so vergehen, und dein Grimm, daß wir so plötzlich dahinmüssen.
8. Denn unsere Missetaten stellst du vor dich, unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
9. Darum fahren alle unsere Tage dahin durch deinen Zorn; wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätz.
10. Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und wenn's köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen; denn es fährt schnell dahin, als flögen wir davon.
11. Wer glaubt aber, daß du so sehr zürnest, und wer fürchtet sich vor solchem deinem Grimm?
12. Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden.
13. Herr, kehre doch wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig!
14. Fülle uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
15. Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest, nachdem wir so lange Unglück leiden.
16. Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Ehre ihren Kindern.
17. Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns; ja, das Werk unsrer Hände wolle er fördern!