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Kapitel 31
Kapitel 31
Kapitel 32
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. [2] Herr, auf dich traue ich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit!
2. [3] Neige deine Ohren zu mir, eilend hilf mir! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, daß du mir helfest!
3. [4] Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wolltest du mich leiten und führen.
4. [5] Du wollest mich aus dem Netze ziehen, das sie mir gestellt haben; denn du bist meine Stärke.
5. [6] In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
6. [7] Ich hasse, die da halten auf eitle Götzen; ich aber hoffe auf den Herrn.
7. [8] Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, daß du mein Elend ansiehst und erkennst meine Seele in der Not
8. [9] und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum.
9. [10] Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst; meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, dazu meine Seele und mein Leib.
10. [11] Denn mein Leben hat abgenommen vor Betrübnis und meine Zeit vor Seufzen; meine Kraft ist verfallen vor meiner Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet.
11. [12] Es geht mir so übel, daß ich bin eine große Schmach geworden meinen Nachbarn und eine Scheu meinen Verwandten; die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir.
12. [13] Mein ist vergessen im Herzen wie eines Toten; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
13. [14] Denn ich höre, wie mich viele schelten, Schrecken ist um und um; sie ratschlagen miteinander über mich und denken, mir das Leben zu nehmen.
14. [15] Ich aber, Herr, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott!
15. [16] Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen.
16. [17] Laß leuchten dein Antlitz über deinen Knecht; hilf mir durch deine Güte!
17. [18] Herr, laß mich nicht zu Schanden werden; denn ich rufe dich an. Die Gottlosen müssen zu Schanden werden und schweigen in der Hölle.
18. [19] Verstummen müssen falsche Mäuler, die da reden gegen den Gerechten frech, stolz und höhnisch.
19. [20] Wie groß ist deine Güte, die du verborgen hast für die, so dich fürchten, und erzeigest vor den Leuten denen, die auf dich trauen!
20. [21] Du verbirgst sie heimlich bei dir vor jedermanns Trotz; du verdeckst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.
21. [22] Gelobt sei der Herr, daß er hat eine wunderbare Güte mir bewiesen in einer festen Stadt.
22. [23] Denn ich sprach zu meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Dennoch hörtest du meines Flehens Stimme, da ich zu dir schrie.
23. [24] Liebet den Herrn, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der Herr und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt.
24. [25] Seid getrost und unverzagt, alle, die ihr des Herrn harret!
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 32
Kapitel 48
Kapitel 49
1. Eine Unterweisung Davids. Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist!
2. Wohl dem Menschen, dem der Herr die Missetat nicht zurechnet, in des Geist kein Falsch ist!
3. Denn da ich's wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen.
4. Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. (Sela.)
5. Darum bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde. (Sela.)
6. Um deswillen werden die Heiligen zu dir beten zur rechten Zeit; darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an dieselben gelangen.
7. Du bist mein Schirm; du wirst mich vor Angst behüten, daß ich errettet gar fröhlich rühmen kann. (Sela.)
8. "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten."
9. Seid nicht wie Rosse und Maultiere, die nicht verständig sind, welchen man Zaum und Gebiß muß ins Maul legen, wenn sie nicht zu dir wollen.
10. Der Gottlose hat viel Plage; wer aber auf den Herrn hofft, den wird die Güte umfangen.
11. Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten, und rühmet, alle ihr Frommen.
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 1-30
Kapitel 31-60
Kapitel 61-90
Kapitel 91-120
Kapitel 33
Kapitel 121-150
1. Freuet euch des Herrn, ihr Gerechten; die Frommen sollen ihn preisen.
2. Danket dem Herrn mit Harfen und lobsinget ihm auf dem Psalter von zehn Saiten.
3. Singet ihm ein neues Lied; machet's gut auf Saitenspiel mit Schall.
4. Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig; und was er zusagt, das hält er gewiß.
5. Er liebt die Gerechtigkeit und Gericht; die Erde ist voll der Güte des Herrn.
6. Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht und all sein Heer durch den Geist seines Mundes.
7. Er hält das Wasser im Meer zusammen wie in einem Schlauch und legt die Tiefen in das Verborgene.
8. Alle Welt fürchte den Herrn; und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt.
9. Denn so er spricht, so geschieht's; so er gebeut, so stehet's da.
10. Der Herr macht zunichte der Heiden Rat und wendet die Gedanken der Völker.
11. Aber der Rat des Herrn bleibt ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für.
12. Wohl dem Volk, des Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!
13. Der Herr schaut vom Himmel und sieht aller Menschen Kinder.
14. Von seinem festen Thron sieht er auf alle, die auf Erden wohnen.
15. Er lenkt ihnen allen das Herz; er merkt auf alle ihre Werke.
16. Einem Könige hilft nicht seine große Macht; ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft.
17. Rosse helfen auch nicht, und ihre große Stärke errettet nicht.
18. Siehe, des Herrn Auge sieht auf die, so ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen,
19. daß er ihre Seele errette vom Tode und ernähre sie in der Teuerung.
20. Unsre Seele harrt auf den Herrn; er ist unsre Hilfe und Schild.
21. Denn unser Herz freut sich sein, und wir trauen auf seinen heiligen Namen.
22. Deine Güte, Herr, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.
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Kapitel 34
1. Ein Psalm Davids, da er seine Gebärde verstellte vor Abimelech, als der ihn von sich trieb und er wegging. [2] Ich will den Herrn loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
2. [3] Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, daß es die Elenden hören und sich freuen.
3. [4] Preiset mit mir den Herrn und laßt uns miteinander seinen Namen erhöhen.
4. [5] Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
5. [6] Welche auf ihn sehen, die werden erquickt, und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden.
6. [7] Da dieser Elende rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten.
7. [8] Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus.
8. [9] Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut!
9. [10] Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen! denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.
10. [11] Reiche müssen darben und hungern; aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgend einem Gut.
11. [12] Kommt her, Kinder, höret mir zu; ich will euch die Furcht des Herrn lehren:
12. [13] Wer ist, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte?
13. [14] Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden.
14. [15] Laß vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach.
15. [16] Die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien;
16. [17] das Antlitz aber des Herrn steht gegen die, so Böses tun, daß er ihr Gedächtnis ausrotte von der Erde.
17. [18] Wenn die Gerechten schreien, so hört der Herr und errettet sie aus all ihrer Not.
18. [19] Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochnes Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagen Gemüt haben.
19. [20] Der Gerechte muß viel Leiden; aber der Herr hilft ihm aus dem allem.
20. [21] Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß deren nicht eins zerbrochen wird.
21. [22] Den Gottlosen wird das Unglück töten; und die den Gerechten hassen, werden Schuld haben.
22. [23] Der Herr erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden keine Schuld haben.
Kapitel 35
1. Ein Psalm Davids. Herr, hadere mit meinen Haderern; streite wider meine Bestreiter.
2. Ergreife Schild und Waffen und mache dich auf, mir zu helfen!
3. Zücke den Spieß und schütze mich gegen meine Verfolger! Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe!
4. Es müssen sich schämen und gehöhnt werden, die nach meiner Seele stehen; es müssen zurückkehren und zu Schanden werden, die mir übelwollen.
5. Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des Herrn stoße sie weg.
6. Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig werden, und der Engel des Herrn verfolge sie.
7. Denn sie haben mir ohne Ursache ihr Netz gestellt, mich zu verderben, und haben ohne Ursache meiner Seele Gruben zugerichtet.
8. Er müsse unversehens überfallen werden; und sein Netz, das er gestellt hat, müsse ihn fangen; und er müsse darin überfallen werden.
9. Aber meine Seele müsse sich freuen des Herrn und sei fröhlich über seine Hilfe.
10. Alle meine Gebeine müssen sagen: Herr, wer ist deinesgleichen? Der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von seinen Räubern.
11. Es treten frevle Zeugen auf; die zeihen mich, des ich nicht schuldig bin.
12. Sie tun mir Arges um Gutes, mich in Herzeleid zu bringen.
13. Ich aber, wenn sie krank waren, zog einen Sack an, tat mir wehe mit Fasten und betete stets von Herzen;
14. ich hielt mich, als wäre es mein Freund und Bruder; ich ging traurig wie einer, der Leid trägt über seine Mutter.
15. Sie aber freuen sich über meinen Schaden und rotten sich; es rotten sich die Hinkenden wider mich ohne meine Schuld; sie zerreißen und hören nicht auf.
16. Mit denen, die da heucheln und spotten um des Bauches willen, beißen sie ihre Zähne zusammen über mich.
17. Herr, wie lange willst du zusehen? Errette doch meine Seele aus ihrem Getümmel und meine einsame von den jungen Löwen!
18. Ich will dir danken in der großen Gemeinde, und unter vielem Volk will ich dich rühmen.
19. Laß sich nicht über mich freuen, die mir unbillig feind sind, noch mit Augen spotten, die mich ohne Ursache hassen!
20. Denn sie trachten Schaden zu tun und suchen falsche Anklagen gegen die Stillen im Lande
21. und sperren ihr Maul weit auf wider mich und sprechen: "Da, Da! das sehen wir gerne."
22. Herr, du siehst es, schweige nicht; Herr, sei nicht ferne von mir!
23. Erwecke dich und wache auf zu meinem Recht und zu meiner Sache, mein Gott und Herr!
24. Herr, mein Gott, richte mich nach deiner Gerechtigkeit, daß sie sich über mich nicht freuen.
25. Laß sie nicht sagen in ihrem Herzen: "Da, da! das wollten wir." Laß sie nicht sagen: "Wir haben ihn verschlungen."
26. Sie müssen sich schämen und zu Schanden werden alle, die sich meines Übels freuen; sie müssen mit Schande und Scham gekleidet werden, die sich gegen mich rühmen.
27. Rühmen und freuen müssen sich, die mir gönnen, daß ich recht behalte, und immer sagen: Der Herr sei hoch gelobt, der seinem Knechte wohlwill.
28. Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen.
Kapitel 36
1. Ein Psalm Davids, des Knechtes des Herrn, vorzusingen. [2] Es ist aus Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen, daß keine Gottesfurcht bei ihnen ist.
2. [3] Sie schmücken sich untereinander selbst, daß sie ihre böse Sache fördern und andere verunglimpfem.
3. [4] Alle ihre Worte sind schädlich und erlogen; sie lassen sich auch nicht weisen, daß sie Gutes täten;
4. [5] sondern sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden und stehen fest auf dem bösen Weg und scheuen kein Arges.
5. [6] Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.
6. [7] Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht wie eine große Tiefe. Herr, du hilfst Menschen und Vieh.
7. [8] Wie teuer ist deine Güte, Gott, daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
8. [9] Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkest sie mit Wonne als mit einem Strom.
9. [10] Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.
10. [11] Breite deine Güte über die, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit über die Frommen.
11. [12] Laß mich nicht von den Stolzen untertreten werden, und die Hand der Gottlosen stürze mich nicht;
12. [13] sondern laß sie, die Übeltäter, daselbst fallen, daß sie verstoßen werden und nicht bleiben mögen.
Kapitel 37
1. Ein Psalm Davids. Erzürne dich nicht über die Bösen; sei nicht neidisch auf die Übeltäter.
2. Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen, und wie das grüne Kraut werden sie verwelken.
3. Hoffe auf den Herrn und tue Gutes; bleibe im Lande und nähre dich redlich.
4. Habe Deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünschet.
5. Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen
6. und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.
7. Sei stille dem Herrn und warte auf ihn; erzürne dich nicht über den, dem sein Mutwille glücklich fortgeht.
8. Steh ab vom Zorn und laß den Grimm, erzürne dich nicht, daß du nicht auch übel tust.
9. Denn die Bösen werden ausgerottet; die aber des Herrn harren, werden das Land erben.
10. Es ist noch um ein kleines, so ist der Gottlose nimmer; und wenn du nach seiner Stätte sehen wirst, wird er weg sein.
11. Aber die Elenden werden das Land erben und Lust haben in großem Frieden.
12. Der Gottlose droht dem Gerechten und beißt seine Zähne zusammen über ihn.
13. Aber der Herr lacht sein; denn er sieht, daß sein Tag kommt.
14. Die Gottlosen ziehen das Schwert aus und spannen ihren Bogen, daß sie fällen den Elenden und Armen und schlachten die Frommen.
15. Aber ihr Schwert wird in ihr Herz gehen, und ihr Bogen wird zerbrechen.
16. Das wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als das große Gut vieler Gottlosen.
17. Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der Herr erhält die Gerechten.
18. Der Herr kennt die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben.
19. Sie werden nicht zu Schanden in der bösen Zeit, und in der Teuerung werden sie genug haben.
20. Denn die Gottlosen werden umkommen; und die Feinde des Herrn, wenn sie gleich sind wie köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergeht.
21. Der Gottlose borgt und bezahlt nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt.
22. Denn seine Gesegneten erben das Land; aber seine Verfluchten werden ausgerottet.
23. Von dem Herrn wird solches Mannes Gang gefördert, und er hat Lust an seinem Wege.
24. Fällt er, so wird er nicht weggeworfen; denn der Herr hält ihn bei der Hand.
25. Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen.
26. Er ist allezeit barmherzig und leihet gerne, und sein Same wird gesegnet sein.
27. Laß vom Bösen und tue Gutes und bleibe wohnen immerdar.
28. Denn der Herr hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen nicht; ewiglich werden sie bewahrt; aber der Gottlosen Same wird ausgerottet.
29. Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich darin.
30. Der Mund des Gerechten redet die Weisheit, und seine Zunge lehrt das Recht.
31. Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen; seine Tritte gleiten nicht.
32. Der Gottlose lauert auf den Gerechten und gedenkt ihn zu töten.
33. Aber der Herr läßt ihn nicht in seinen Händen und verdammt ihn nicht, wenn er verurteilt wird.
34. Harre auf den Herrn und halte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, daß du das Land erbest; du wirst es sehen, daß die Gottlosen ausgerottet werden.
35. Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig und breitete sich aus und grünte wie ein Lorbeerbaum.
36. Da man vorüberging, siehe, da war er dahin; ich fragte nach ihm, da ward er nirgend gefunden.
37. Bleibe fromm und halte dich recht; denn solchem wird's zuletzt wohl gehen.
38. Die Übertreter aber werden vertilgt miteinander, und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet.
39. Aber der Herr hilft den Gerechten; der ist ihre Stärke in der Not.
40. Und der Herr wird ihnen beistehen und wird sie erretten; er wird sie von dem Gottlosen erretten und ihnen helfen; denn sie trauen auf ihn.
Kapitel 38
1. Ein Psalm Davids, zum Gedächtnis. [2] Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm.
2. [3] Denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drückt mich.
3. [4] Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Drohen und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde.
4. [5] Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden.
5. [6] Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Torheit.
6. [7] Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig.
7. [8] Denn meine Lenden verdorren ganz, und ist nichts Gesundes an meinem Leibe.
8. [9] Es ist mir gar anders denn zuvor, und ich bin sehr zerstoßen. Ich heule vor Unruhe meines Herzens.
9. [10] Herr, vor dir ist alle meine Begierde, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
10. [11] Mein Herz bebt, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist nicht bei mir.
11. [12] Meine Lieben und Freunde treten zurück und scheuen meine Plage, und meine Nächsten stehen ferne.
12. [13] Und die mir nach dem Leben trachten, stellen mir nach; und die mir übelwollen, reden, wie sie Schaden tun wollen, und gehen mit eitel Listen um.
13. [14] Ich aber muß sein wie ein Tauber und nicht hören, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut,
14. [15] und muß sein wie einer, der nicht hört und der keine Widerrede in seinem Munde hat.
15. [16] Aber ich harre, Herr, auf dich; du, Herr, mein Gott, wirst erhören.
16. [17] Denn ich denke: Daß sie sich ja nicht über mich freuen! Wenn mein Fuß wankte, würden sie sich hoch rühmen wider mich.
17. [18] Denn ich bin zu Leiden gemacht, und mein Schmerz ist immer vor mir.
18. [19] Denn ich zeige meine Missetat an und sorge wegen meiner Sünde.
19. [20] Aber meine Feinde leben und sind mächtig; die mich unbillig hassen, derer ist viel.
20. [21] Und die mir Arges tun um Gutes, setzen sich wider mich, darum daß ich an dem Guten halte.
21. [22] Verlaß mich nicht, Herr! Mein Gott, sei nicht ferne von mir!
22. [23] Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe.
Kapitel 39
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen, für Jeduthun. [2] Ich habe mir vorgesetzt: Ich will mich hüten, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund zäumen, weil ich muß den Gottlosen vor mir sehen.
2. [3] Ich bin verstummt und still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen.
3. [4] Mein Herz ist entbrannt in meinem Leibe, und wenn ich daran gedenke, werde ich entzündet; ich rede mit meiner Zunge.
4. [5] Aber, Herr, lehre mich doch, daß es ein Ende mit mir haben muß und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß.
5. [6] Siehe, meiner Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! (Sela.)
6. [7] Sie gehen daher wie ein Schemen und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln, und wissen nicht, wer es einnehmen wird.
7. [8] Nun, Herr, wes soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich.
8. [9] Errette mich von aller meiner Sünde und laß mich nicht den Narren ein Spott werden.
9. [10] Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun; denn du hast's getan.
10. [11] Wende deine Plage von mir; denn ich bin verschmachtet von der Strafe deiner Hand.
11. [12] Wenn du einen züchtigst um der Sünde willen, so wird seine Schöne verzehrt wie von Motten. Ach wie gar nichts sind doch alle Menschen! (Sela.)
12. [13] Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien und schweige nicht über meine Tränen; denn ich bin dein Pilger und dein Bürger wie alle meine Väter.
13. [14] Laß ab von mir, daß ich mich erquicke, ehe ich den hinfahre und nicht mehr hier sei.
Kapitel 40
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. [2] Ich harrte des Herrn; und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien
2. [3] und zog mich aus der grausamen Grube und aus dem Schlamm und stellte meine Füße auf einen Fels, daß ich gewiß treten kann;
3. [4] und hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsern Gott. Das werden viele sehen und den Herrn fürchten und auf ihn hoffen.
4. [5] Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen und zu denen, die mit Lügen umgehen!
5. [6] Herr, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen; aber sie sind nicht zu zählen.
6. [7] Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht; aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer.
7. [8] Da ich sprach: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben.
8. [9] Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen.
9. [10] Ich will predigen die Gerechtigkeit in der großen Gemeinde; siehe, ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen, Herr, das weißt du.
10. [11] Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen; von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich; ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeinde.
11. [12] Du aber, Herr, wollest deine Barmherzigkeit von mir nicht wenden; laß deine Güte und Treue allewege mich behüten.
12. [13] Denn es hat mich umgeben Leiden ohne Zahl; es haben mich meine Sünden ergriffen, daß ich nicht sehen kann; ihrer ist mehr denn der Haare auf meinem Haupt, und mein Herz hat mich verlassen.
13. [14] Laß dir's gefallen, Herr, daß du mich errettest; eile, Herr, mir zu helfen!
14. [15] Schämen müssen sich und zu Schanden werden, die mir nach meiner Seele stehen, daß sie die umbringen; zurück müssen sie fallen und zu Schanden werden, die mir Übles gönnen.
15. [16] Sie müssen in ihrer Schande erschrecken, die über mich schreien: "Da, da!"
16. [17] Es müssen dein sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, müssen sagen allewege: "Der Herr sei hoch gelobt!"
17. [18] Denn ich bin arm und elend; der Herr aber sorgt für mich. Du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott, verziehe nicht!
Kapitel 41
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. [2] Wohl dem, der sich des Dürftigen annimmt! Den wird der Herr erretten zur bösen Zeit.
2. [3] Der Herr wird ihn bewahren und beim Leben erhalten und es ihm lassen wohl gehen auf Erden und wird ihn nicht geben in seiner Feinde Willen.
3. [4] Der Herr wird ihn erquicken auf seinem Siechbette; du hilfst ihm von aller Krankheit.
4. [5] Ich sprach: Herr, sei mir gnädig, heile meine Seele; denn ich habe an dir gesündigt.
5. [6] Meine Feinde reden Arges gegen mich: "Wann wird er sterben und sein Name vergehen?"
6. [7] Sie kommen, daß sie schauen, und meinen's doch nicht von Herzen; sondern suchen etwas, das sie lästern mögen, gehen hin und tragen's aus.
7. [8] Alle, die mich hassen, raunen miteinander wider mich und denken Böses über mich.
8. [9] Sie haben ein Bubenstück über mich beschlossen: "Wenn er liegt, soll er nicht wieder aufstehen."
9. [10] Auch mein Freund, dem ich mich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich unter die Füße.
10. [11] Du aber, Herr, sei mir gnädig und hilf mir auf, so will ich sie bezahlen.
11. [12] Dabei merke ich, daß du Gefallen an mir hast, daß mein Feind über mich nicht jauchzen wird.
12. [13] Mich aber erhältst du um meiner Frömmigkeit willen und stellst mich vor dein Angesicht ewiglich.
13. [14] Gelobet sei der Herr, der Gott Israels, von nun an bis in Ewigkeit! Amen, amen.
Kapitel 42
1. Eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen. [2] Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
2. [3] Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, daß ich Gottes Angesicht schaue?
3. [4] Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?
4. [5] Wenn ich des innewerde, so schütte ich mein Herz aus bei mir selbst; denn ich wollte gerne hingehen mit dem Haufen und mit ihnen wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken unter dem Haufen derer, die da feiern.
5. [6] Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! denn ich werde ihm noch danken, daß er mir hilft mit seinem Angesicht.
6. [7] Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir; darum gedenke ich an dich im Lande am Jordan und Hermonim, auf dem kleinen Berg.
7. [8] Deine Fluten rauschen daher, daß hier eine Tiefe und da eine Tiefe brausen; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich.
8. [9] Der Herr hat des Tages verheißen seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens.
9. [10] Ich sage zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mein vergessen? Warum muß ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich drängt?
10. [11] Es ist als ein Mord in meinen Gebeinen, daß mich meine Feinde schmähen, wenn sie täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott?
11. [12] Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
Kapitel 43
1. Richte mich, Gott, und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den falschen und bösen Leuten.
2. Denn du bist der Gott meine Stärke; warum verstößest du mich? Warum lässest du mich so traurig gehen, wenn mich mein Feind drängt?
3. Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung,
4. daß ich hineingehe zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott.
5. Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
Kapitel 44
1. Eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen. [2] Gott, wir haben's mit unsern Ohren gehört, unsre Väter haben's uns erzählt, was du getan hast zu ihren Zeiten vor alters.
2. [3] Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben, aber sie hast du eingesetzt; du hast die Völker verderbt, aber sie hast du ausgebreitet.
3. [4] Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert, und ihr Arm half ihnen nicht, sondern deine Rechte, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen.
4. [5] Du, Gott, bist mein König, der du Jakob Hilfe verheißest.
5. [6] Durch dich wollen wir unsre Feinde zerstoßen; in deinem Namen wollen wir untertreten, die sich wider uns setzen.
6. [7] Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen;
7. [8] sondern du hilfst uns von unsern Feinden und machst zu Schanden, die uns hassen.
8. [9] Wir wollen täglich rühmen von Gott und deinem Namen danken ewiglich. (Sela.)
9. [10] Warum verstößest du uns denn nun und lässest uns zu Schanden werden und ziehst nicht aus unter unserm Heer?
10. [11] Du lässest uns fliehen vor unserm Feind, daß uns berauben, die uns hassen.
11. [12] Du lässest uns auffressen wie Schafe und zerstreuest uns unter die Heiden.
12. [13] Du verkaufst dein Volk umsonst und nimmst nichts dafür.
13. [14] Du machst uns zur Schmach unsern Nachbarn, zum Spott und Hohn denen, die um uns her sind.
14. [15] Du machst uns zum Beispiel unter den Heiden und daß die Völker das Haupt über uns schütteln.
15. [16] Täglich ist meine Schmach vor mir, und mein Antlitz ist voller Scham,
16. [17] daß ich die Schänder und Lästerer hören und die Feinde und Rachgierigen sehen muß.
17. [18] Dies alles ist über uns gekommen; und wir haben doch dein nicht vergessen noch untreu in deinem Bund gehandelt.
18. [19] Unser Herz ist nicht abgefallen noch unser Gang gewichen von deinem Weg,
19. [20] daß du uns so zerschlägst am Ort der Schakale und bedeckst uns mit Finsternis.
20. [21] Wenn wir des Namens unsers Gottes vergessen hätten und unsre Hände aufgehoben zum fremden Gott,
21. [22] würde das Gott nicht finden? Er kennt ja unsers Herzens Grund.
22. [23] Denn wir werden ja um deinetwillen täglich erwürgt und sind geachtet wie Schlachtschafe.
23. [24] Erwecke dich, Herr! Warum schläfst Du? Wache auf und verstoße uns nicht so gar!
24. [25] Warum verbirgst du dein Antlitz, vergissest unsers Elends und unsrer Drangsal?
25. [26] Denn unsre Seele ist gebeugt zur Erde; unser Leib klebt am Erdboden.
26. [27] Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen!
Kapitel 45
1. Ein Brautlied und Unterweisung der Kinder Korah, von den Rosen, vorzusingen. [2] Mein Herz dichtet ein feines Lied; ich will singen von meinem König; meine Zunge ist wie der Griffel eines guten Schreibers.
2. [3] Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, holdselig sind deine Lippen; darum segnet dich Gott ewiglich.
3. [4] Gürte dein Schwert an deine Seite, du Held, und schmücke dich schön!
4. [5] Es müsse dir gelingen in deinem Schmuck. Zieh einher der Wahrheit zugut, und die Elenden bei Recht zu erhalten, so wird deine rechte Hand Wunder vollbringen.
5. [6] Scharf sind deine Pfeile, daß die Völker vor dir niederfallen; sie dringen ins Herz der Feinde des Königs.
6. [7] Gott, dein Stuhl bleibt immer und ewig; das Zepter deines Reiches ist ein gerades Zepter.
7. [8] Du liebest die Gerechtigkeit und hassest gottlos Wesen; darum hat dich Gott, dein Gott, gesalbt mit Freudenöl mehr denn deine Gesellen.
8. [9] Deine Kleider sind eitel Myrrhe, Aloe und Kassia, wenn du aus den elfenbeinernen Palästen dahertrittst in deiner schönen Pracht.
9. [10] In deinem Schmuck gehen der Könige Töchter; die Braut steht zu deiner Rechten in eitel köstlichem Gold.
10. [11] Höre, Tochter, sieh und neige deine Ohren; vergiß deines Volkes und Vaterhauses,
11. [12] so wird der König Lust an deiner Schöne haben; denn er ist dein Herr, und ihn sollst du anbeten.
12. [13] Die Tochter Tyrus wird mit Geschenk dasein; die Reichen im Volk werden vor dir flehen.
13. [14] Des Königs Tochter drinnen ist ganz herrlich; sie ist mit goldenen Gewändern gekleidet.
14. [15] Man führt sie in gestickten Kleidern zum König; und ihre Gespielen, die Jungfrauen, die ihr nachgehen, führt man zu dir.
15. [16] Man führt sie mit Freuden und Wonne, und sie gehen in des Königs Palast.
16. [17] An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; die wirst du zu Fürsten setzen in aller Welt.
17. [18] Ich will deines Namens gedenken von Kind zu Kindeskind; darum werden dir danken die Völker immer und ewiglich.
Kapitel 46
1. Ein Lied der Kinder Korah, von der Jugend, vorzusingen. [2] Gott ist unsre Zuversicht und Stärke. Eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
2. [3] Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken,
3. [4] wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. (Sela.)
4. [5] Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.
5. [6] Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen.
6. [7] Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen; das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt.
7. [8] Der Herr Zebaoth ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz. (Sela.)
8. [9] Kommet her und schauet die Werke des Herrn, der auf Erden solch zerstören anrichtet,
9. [10] der den Kriegen steuert in aller Welt, den Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.
10. [11] Seid stille und erkennet, daß ich GOTT bin. Ich will Ehre einlegen unter den Heiden; ich will Ehre einlegen auf Erden.
11. [12] Der Herr Zebaoth ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz. (Sela.)
Kapitel 47
1. Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen. [2] Frohlocket mit Händen, alle Völker, und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!
2. [3] Denn der Herr, der Allerhöchste, ist erschrecklich, ein großer König auf dem ganzen Erdboden.
3. [4] Er zwingt die Völker unter uns und die Leute unter unsre Füße.
4. [5] Er erwählt uns unser Erbteil, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt. (Sela.)
5. [6] Gott fährt auf mit Jauchzen und der Herr mit heller Posaune.
6. [7] Lobsinget, lobsinget Gott; lobsinget, lobsinget unserm König!
7. [8] Denn Gott ist König auf dem ganzen Erdboden; lobsinget ihm klüglich!
8. [9] Gott ist König über die Heiden; Gott sitzt auf seinem heiligen Stuhl.
9. [10] Die Fürsten unter den Völkern sind versammelt zu einem Volk des Gottes Abrahams; denn Gottes sind die Schilde auf Erden, er hat sie erhöht.
Kapitel 48
1. Ein Psalmlied der Kinder Korah. [2] Groß ist der Herr und hochberühmt in der Stadt unsers Gottes, auf seinem heiligen Berge.
2. [3] Schön ragt empor der Berg Zion, des sich das ganze Land tröstet; an der Seite gegen Mitternacht liegt die Stadt des großen Königs.
3. [4] Gott ist in ihren Palästen bekannt, daß er der Schutz sei.
4. [5] Denn siehe, Könige waren versammelt und sind miteinander vorübergezogen.
5. [6] Sie haben sich verwundert, da sie solches sahen; sie haben sich entsetzt und sind davon gestürzt.
6. [7] Zittern ist sie daselbst angekommen, Angst wie eine Gebärerin.
7. [8] Du zerbrichst die Schiffe im Meer durch den Ostwind.
8. [9] Wie wir gehört haben, so sehen wir's an der Stadt des Herrn Zebaoth, an der Stadt unsers Gottes; Gott erhält sie ewiglich. (Sela.)
9. [10] Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel.
10. [11] Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden; deine Rechte ist voll Gerechtigkeit.
11. [12] Es freue sich der Berg Zion, und die Töchter Juda's seien fröhlich um deiner Gerichte willen.
12. [13] Machet euch um Zion und umfanget sie, zählet ihre Türme;
13. [14] achtet mit Fleiß auf ihre Mauern, durchwandelt ihre Paläste, auf daß ihr davon verkündiget den Nachkommen,
14. [15] daß dieser Gott sei unser Gott immer und ewiglich. Er führt uns wie die Jugend.
Kapitel 49
1. Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen. [2] Höret zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben,
2. [3] beide, gemeiner Mann und Herren, beide, reich und arm, miteinander!
3. [4] Mein Mund soll von Weisheit reden und mein Herz von Verstand sagen.
4. [5] Ich will einem Spruch mein Ohr neigen und kundtun mein Rätsel beim Klange der Harfe.
5. [6] Warum sollte ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Untertreter umgibt,
6. [7] die sich verlassen auf ihr Gut und trotzen auf ihren großen Reichtum?
7. [8] Kann doch einen Bruder niemand erlösen noch ihn Gott versöhnen
8. [9] (denn es kostet zuviel, eine Seele zu erlösen; man muß es anstehen lassen ewiglich),
9. [10] daß er fortlebe immerdar und die Grube nicht sehe.
10. [11] Denn man wird sehen, daß die Weisen sterben sowohl als die Toren und Narren umkommen und müssen ihr Gut andern lassen.
11. [12] Das ist ihr Herz, daß ihre Häuser währen immerdar, ihre Wohnungen bleiben für und für; und haben große Ehre auf Erden.
12. [13] Dennoch kann ein Mensch nicht bleiben in solchem Ansehen, sondern muß davon wie ein Vieh.
13. [14] Dies ihr Tun ist eitel Torheit; doch loben's ihre Nachkommen mit ihrem Munde. (Sela.)
14. [15] Sie liegen in der Hölle wie Schafe, der Tod weidet sie; aber die Frommen werden gar bald über sie herrschen, und ihr Trotz muß vergehen; in der Hölle müssen sie bleiben.
15. [16] Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt; denn er hat mich angenommen. (Sela.)
16. [17] Laß dich's nicht irren, ob einer reich wird, ob die Herrlichkeit seines Hauses groß wird.
17. [18] Denn er wird nichts in seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren.
18. [19] Er tröstet sich wohl dieses guten Lebens, und man preiset's, wenn einer sich gütlich tut;
19. [20] aber doch fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr.
20. [21] Kurz, wenn ein Mensch in Ansehen ist und hat keinen Verstand, so fährt er davon wie ein Vieh.
Kapitel 50
1. Ein Psalm Asaphs. Gott, der Herr, der Mächtige, redet und ruft der Welt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
2. Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes.
3. Unser Gott kommt und schweigt nicht. Fressend Feuer geht vor ihm her und um ihn her ist ein großes Wetter.
4. Er ruft Himmel und Erde, daß er sein Volk richte:
5. "Versammelt mir meine Heiligen, die den Bund mit mir gemacht haben beim Opfer."
6. Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen; denn Gott ist Richter. (Sela.)
7. "Höre, mein Volk, laß mich reden; Israel, laß mich unter dir zeugen: Ich, Gott, bin dein Gott.
8. Deines Opfers halber strafe ich dich nicht, sind doch deine Brandopfer immer vor mir.
9. Ich will nicht von deinem Hause Farren nehmen noch Böcke aus deinen Ställen.
10. Denn alle Tiere im Walde sind mein und das Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen.
11. Ich kenne alle Vögel auf den Bergen, und allerlei Tier auf dem Feld ist vor mir.
12. Wo mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdboden ist mein und alles, was darinnen ist.
13. Meinst du, daß ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bocksblut trinken?
14. Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde
15. und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen."
16. Aber zum Gottlosen spricht Gott: "Was verkündigst du meine Rechte und nimmst meinen Bund in deinen Mund,
17. so du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich?
18. Wenn du einen Dieb siehst, so läufst du mit ihm und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern.
19. Deinen Mund lässest du Böses reden, und deine Zunge treibt Falschheit.
20. Du sitzest und redest wider deinen Bruder; deiner Mutter Sohn verleumdest du.
21. Das tust du, und ich schweige; da meinst du, ich werde sein gleichwie du. Aber ich will dich strafen und will dir's unter Augen stellen.
22. Merket doch das, die ihr Gottes vergesset, daß ich nicht einmal hinraffe und sei kein Retter da.
23. Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes."
Kapitel 51
1. Ein Psalm Davids, vorzusingen; [2] da der Prophet Nathan zu ihm kam, als er war zu Bath-Seba eingegangen. [3] Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.
2. [4] Wasche mich wohl von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde.
3. [5] Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.
4. [6] An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf daß du recht behaltest in deinen Worten und rein bleibest, wenn du gerichtet wirst.
5. [7] Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.
6. [8] Siehe, du hast Lust zur Wahrheit, die im Verborgenen liegt; du lässest mich wissen die heimliche Weisheit.
7. [9] Entsündige mich mit Isop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde.
8. [10] Laß mich hören Freude und Wonne, daß die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast.
9. [11] Verbirg dein Antlitz von meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten.
10. [12] Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist.
11. [13] Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
12. [14] Tröste mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem freudigen Geist rüste mich aus.
13. [15] Ich will die Übertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren.
14. [16] Errette mich von den Blutschulden, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme.
15. [17] Herr, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.
16. [18] Denn du hast nicht Lust zum Opfer, ich wollte dir's sonst wohl geben, und Brandopfer gefallen dir nicht.
17. [19] Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
18. [20] Tue wohl an Zion nach deiner Gnade; baue die Mauern zu Jerusalem.
19. [21] Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit, die Brandopfer und ganzen Opfer; dann wird man Farren auf deinem Altar opfern.
Kapitel 52
1. Eine Unterweisung Davids, vorzusingen; [2] da Doeg, der Edomiter, kam und sagte Saul an und sprach: David ist in Ahimelechs Haus gekommen. [3] Was trotzest du denn, du Tyrann, daß du kannst Schaden tun; so doch Gottes Güte täglich währet?
2. [4] Deine Zunge trachtet nach Schaden und schneidet mit Lügen wie ein scharfes Schermesser.
3. [5] Du redest lieber Böses denn Gutes, und Falsches denn Rechtes. (Sela.
4. [6] Du redest gerne alles, was zu verderben dient, mit falscher Zunge.
5. [7] Darum wird dich Gott auch ganz und gar zerstören und zerschlagen und aus deiner Hütte reißen und aus dem Lande der Lebendigen ausrotten. (Sela.)
6. [8] Und die Gerechten werden es sehen und sich fürchten und werden sein lachen:
7. [9] "Siehe, das ist der Mann, der Gott nicht für seinen Trost hielt, sondern verließ sich auf seinen großen Reichtum und war mächtig, Schaden zu tun."
8. [10] Ich aber werde bleiben wie ein grüner Ölbaum im Hause Gottes, verlasse mich auf Gottes Güte immer und ewiglich.
9. [11] Ich danke dir ewiglich, denn du kannst's wohl machen; ich will harren auf deinen Namen, denn deine Heiligen haben Freude daran.
Kapitel 53
1. Eine Unterweisung Davids, im Chor umeinander vorzusingen. [2] Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts und sind ein Greuel geworden in ihrem bösen Wesen; das ist keiner, der Gutes tut.
2. [3] Gott schaut vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei, der nach Gott frage.
3. [4] Aber sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.
4. [5] Wollen denn die Übeltäter sich nicht sagen lassen, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren? Gott rufen sie nicht an.
5. [6] Da fürchten sie sich aber, wo nichts zu fürchten ist; denn Gott zerstreut die Gebeine derer, die dich belagern. Du machst sie zu Schanden; denn Gott verschmäht sie.
6. [7] Ach daß Hilfe aus Zion über Israel käme und Gott sein gefangen Volk erlösete! So würde sich Jakob freuen und Israel fröhlich sein.
Kapitel 54
1. Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel; [2] da die von Siph kamen und sprachen zu Saul: David hat sich bei uns verborgen. [3] Hilf mir, Gott, durch deinen Namen und schaffe mir Recht durch deine Gewalt.
2. [4] Gott, erhöre mein Gebet, vernimm die Rede meines Mundes.
3. [5] Denn Stolze setzen sich wider mich, und Trotzige stehen mir nach meiner Seele und haben Gott nicht vor Augen. (Sela.)
4. [6] Siehe, Gott steht mir bei, der Herr erhält meine Seele.
5. [7] Er wird die Bosheit meinen Feinden bezahlen. Verstöre sie durch deine Treue!
6. [8] So will ich dir ein Freudenopfer tun und deinen Namen, Herr, danken, daß er so tröstlich ist.
7. [9] Denn du errettest mich aus aller meiner Not, daß mein Auge an meinen Feinden Lust sieht.
Kapitel 55
1. Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel. [2] Gott, erhöre mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen.
2. [3] Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so kläglich zage und heule,
3. [4] daß der Feind so schreit und der Gottlose drängt; denn sie wollen mir eine Tücke beweisen und sind mir heftig gram.
4. [5] Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.
5. [6] Furcht und Zittern ist mich angekommen, und Grauen hat mich überfallen.
6. [7] Ich sprach: O hätte ich Flügel wie Tauben, da ich flöge und wo bliebe!
7. [8] Siehe, so wollt ich ferne wegfliehen und in der Wüste bleiben. (Sela.)
8. [9] Ich wollte eilen, daß ich entrönne vor dem Sturmwind und Wetter.
9. [10] Mache ihre Zunge uneins, Herr, und laß sie untergehen; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.
10. [11] Solches geht Tag und Nacht um und um auf ihren Mauern, und Mühe und Arbeit ist drinnen.
11. [12] Schadentun regieret drinnen; Lügen und Trügen läßt nicht von ihrer Gasse.
12. [13] Wenn mich doch mein Feind schändete, wollte ich's leiden; und wenn mein Hasser wider mich pochte, wollte ich mich vor ihm verbergen.
13. [14] Du aber bist mein Geselle, mein Freund und mein Verwandter,
14. [15] die wir freundlich miteinander waren unter uns; wir wandelten im Hause Gottes unter der Menge.
15. [16] Der Tod übereile sie, daß sie lebendig in die Hölle fahren; denn es ist eitel Bosheit unter ihrem Haufen.
16. [17] Ich aber will zu Gott rufen, und der Herr wird mir helfen.
17. [18] Des Abends, Morgens und Mittags will ich klagen und heulen, so wird er meine Stimme hören.
18. [19] Er erlöst meine Seele von denen, die an mich wollen, und schafft ihr Ruhe; denn ihrer viele sind wider mich.
19. [20] Gott wird hören und sie demütigen, der allewege bleibt. (Sela.) Denn sie werden nicht anders und fürchten Gott nicht.
20. [21] Sie legen ihre Hände an seine Friedsamen und entheiligen seinen Bund.
21. [22] Ihr Mund ist glätter denn Butter, und sie haben Krieg im Sinn; ihre Worte sind gelinder denn Öl, und sind doch bloße Schwerter.
22. [23] Wirf dein Anliegen auf den Herrn; der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen.
23. [24] Aber, Gott, du wirst sie hinunterstoßen in die tiefe Grube: die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht zur Hälfte bringen. Ich aber hoffe auf dich.
Kapitel 56
1. Ein gülden Kleinod Davids, von der stummen Taube unter den Fremden, da ihn die Philister griffen zu Gath. [2] Gott, sei mir gnädig, denn Menschen schnauben wider mich; täglich streiten sie und ängsten mich.
2. [3] Meine Feinde schnauben täglich; denn viele streiten stolz wider mich.
3. [4] Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich.
4. [5] Ich will Gottes Namen rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten; was sollte mir Fleisch tun?
5. [6] Täglich fechten sie meine Worte an; all ihre Gedanken sind, daß sie mir Übel tun.
6. [7] Sie halten zuhauf und lauern und haben acht auf meine Fersen, wie sie meine Seele erhaschen.
7. [8] Sollten sie mit ihrer Bosheit entrinnen? Gott, stoße solche Leute ohne alle Gnade hinunter!
8. [9] Zähle die Wege meiner Flucht; fasse meine Tränen in deinen Krug. Ohne Zweifel, du zählst sie.
9. [10] Dann werden sich meine Feinde müssen zurückkehren, wenn ich rufe; so werde ich inne, daß du mein Gott bist.
10. [11] Ich will rühmen Gottes Wort; ich will rühmen des Herrn Wort.
11. [12] Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir die Menschen tun?
12. [13] Ich habe dir, Gott, gelobt, daß ich dir danken will;
13. [14] denn du hast meine Seele vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten, daß ich wandle vor Gott im Licht der Lebendigen.
Kapitel 57
1. Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme, da er vor Saul floh in die Höhle. [2] Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! denn auf dich traut meine Seele, und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis daß das Unglück vorübergehe.
2. [3] Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meines Jammers ein Ende macht.
3. [4] Er sendet vom Himmel und hilft mir von der Schmähung des, der wider mich schnaubt. (Sela.) Gott sendet seine Güte und Treue.
4. [5] Ich liege mit meiner Seele unter den Löwen; die Menschenkinder sind Flammen, ihre Zähne sind Spieße und Pfeile und ihre Zungen scharfe Schwerter.
5. [6] Erhebe dich, Gott, über den Himmel, und deine Ehre über alle Welt.
6. [7] Sie stellen meinem Gang Netze und drücken meine Seele nieder; sie graben vor mir eine Grube, und fallen selbst hinein. (Sela.)
7. [8] Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, daß ich singe und lobe.
8. [9] Wache auf, meine Ehre, wache auf, Psalter und Harfe! Mit der Frühe will ich aufwachen.
9. [10] Herr, ich will dir danken unter den Völkern; ich will dir lobsingen unter den Leuten.
10. [11] Denn deine Güte ist, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.
11. [12] Erhebe dich, Gott, über den Himmel, und deine Ehre über alle Welt.
Kapitel 58
1. Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme. [2] Seid ihr denn stumm, daß ihr nicht reden wollt, was recht ist, und richten, was gleich ist, ihr Menschenkinder?
2. [3] Ja, mutwillig tut ihr Unrecht im Lande und gehet stracks durch, mit euren Händen zu freveln.
3. [4] Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterschoß an; die Lügner irren von Mutterleib an.
4. [5] Ihr Wüten ist gleichwie das Wüten einer Schlange, wie die taube Otter, die ihr Ohr zustopft,
5. [6] daß sie nicht höre die Stimme des Zauberers, des Beschwörers, der wohl beschwören kann.
6. [7] Gott, zerbrich ihre Zähne in ihrem Maul; zerstoße, Herr, das Gebiß der jungen Löwen!
7. [8] Sie werden zergehen wie Wasser, das dahinfließt. Sie zielen mit ihren Pfeilen; aber dieselben zerbrechen.
8. [9] Sie vergehen wie die Schnecke verschmachtet; wie eine unzeitige Geburt eines Weibes sehen sie die Sonne nicht.
9. [10] Ehe eure Dornen reif werden am Dornstrauch, wird sie ein Zorn so frisch wegreißen.
10. [11] Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut,
11. [12] daß die Leute werden sagen: Der Gerechte wird ja seiner Frucht genießen; es ist ja noch Gott Richter auf Erden.
Kapitel 59
1. Ein gülden Kleinod Davids, daß er nicht umkäme, da Saul hinsandte und ließ sein Haus verwahren, daß er ihn tötete. [2] Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden und schütze mich vor denen, die sich wider mich setzen.
2. [3] Errette mich von den Übeltätern und hilf mir von den Blutgierigen.
3. [4] Denn siehe, Herr, sie lauern auf meine Seele; die Starken sammeln sich wider mich ohne meine Schuld und Missetat.
4. [5] Sie laufen ohne meine Schuld und bereiten sich. Erwache und begegne mir und siehe drein.
5. [6] Du, Herr, Gott Zebaoth, Gott Israels, wache auf und suche heim alle Heiden; sei der keinem gnädig, die so verwegene Übeltäter sind. (Sela.)
6. [7] Des Abends heulen sie wiederum wie die Hunde und laufen in der Stadt umher.
7. [8] Siehe, sie plaudern miteinander; Schwerter sind in ihren Lippen: "Wer sollte es hören?"
8. [9] Aber du, Herr, wirst ihrer lachen und aller Heiden spotten.
9. [10] Vor ihrer Macht halte ich mich zu dir; denn Gott ist mein Schutz.
10. [11] Gott erzeigt mir reichlich seine Güte; Gott läßt mich meine Lust sehen an meinen Feinden.
11. [12] Erwürge sie nicht, daß es mein Volk nicht vergesse; zerstreue sie aber mit deiner Macht, Herr, unser Schild, und stoße sie hinunter!
12. [13] Das Wort ihrer Lippen ist eitel Sünde, darum müssen sie gefangen werden in ihrer Hoffart; denn sie reden eitel Fluchen und Lügen.
13. [14] Vertilge sie ohne alle Gnade; vertilge sie, daß sie nichts seien und innewerden, daß Gott Herrscher sei in Jakob, in aller Welt. (Sela.)
14. [15] Des Abends heulen sie wiederum wie die Hunde und laufen in der Stadt umher.
15. [16] Sie laufen hin und her um Speise und murren, wenn sie nicht satt werden.
16. [17] Ich aber will von deiner Macht singen und des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Not.
17. [18] Ich will dir, mein Hort, lobsingen; denn du, Gott, bist mein Schutz und mein gnädiger Gott.
Kapitel 60
1. Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen; von der Rose des Zeugnisses, zu lehren; [2] da er gestritten hatte mit den Syrern zu Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba; da Joab umkehrte und schlug der Edomiter im Salztal zwölftausend. [3] Gott, der du uns verstoßen und zerstreut hast und zornig warst, tröste uns wieder.
2. [4] Der du die Erde bewegt und zerrissen hast, heile ihre Brüche, die so zerschellt ist.
3. [5] Denn du hast deinem Volk Hartes erzeigt; du hast uns einen Trunk Weins gegeben, daß wir taumelten;
4. [6] du hast aber doch ein Panier gegeben denen, die dich fürchten, welches sie aufwarfen und das sie sicher machte. (Sela.)
5. [7] Auf daß deine Lieben erledigt werden, hilf mit deiner Rechten und erhöre uns.
6. [8] Gott redete in seinem Heiligtum, des bin ich froh, und will teilen Sichem und abmessen das Tal Sukkoth.
7. [9] Gilead ist mein, mein ist Manasse, Ephraim ist die Macht meines Hauptes, Juda ist mein Zepter,
8. [10] Moab ist mein Waschbecken, meinen Schuh strecke ich über Edom, Philistäa jauchzt mir zu.
9. [11] Wer will mich führen in die feste Stadt? Wer geleitet mich bis nach Edom?
10. [12] Wirst du es nicht tun, Gott, der du uns verstößest und ziehest nicht aus, Gott, mit unserm Heer?
11. [13] Schaffe uns Beistand in der Not; denn Menschenhilfe ist nichts nütze.
12. [14] Mit Gott wollen wir Taten tun. Er wird unsre Feinde untertreten.